Warum das lange Gesicht?

Ärgert es dich so sehr Slumabfall genannt zu werden? Ich denke es ist der Fall, so böse wie du mich anschaust. Der Markt hat seine eigene Art jemanden zu begrüßen verstehst du?

Ein Mongrel aus Ceres zu sein macht dich das Schlimmste vom Schlimmen, aber das brauch ich dir ja nicht zu sagen. Wenn du noch Zeit hast dich darüber aufzuregen, dann hattest du auch die Zeit dich daran zu gewöhnen.

Es soweit zu bringen nur auf Glück und Kraft verlassend heißt nicht das der Markt dir irgendwelche Spesen geben wird. Das ist der Grund warum du deine Ohren spitzen und deine Augen offen halten musst, egal was passiert.

Dein Mund, hingegen, den solltest du geschlossen halten. Das ist es was man braucht um in dieser Welt aufzusteigen. Verstehst du das jetzt?

Chapter 1

Durch Zeit und Raum, unabhängig von Alter, Geschlecht und Rasse, bewies die Begegnung zweier Menschen ein aufregendes und dramatisches Spiel: egal ob nun verabredet oder durch Zufall, oder weil die Glücksgötting in einer launenhaften Stimmung war.

Im Moment in dem sie einander begegnen, werden die Götter entweder sanft lächeln oder sich kalt abwenden und gehen.

Sie machen einen plötzlich reich.

Oder sie streichen einen aus.

Schlangenaugen oder Sieben, es ist ein neues Spiel bei dem mit jedem Wurf der Würfel der Sieg oder die Niederlage entschieden werden durch die Drehung eines Würfels.

Aber es ist mehr als nur ein Weg in die Zukunft und eine Menge an Entscheidungen die es zu fällen gibt mit jedem Schritt. Welche Entscheidungen, welche Richtungen werden die richtigen sein? Keine harten und schnelle Regeln für dieses Spiel. Keine Theorie die dir weiterhelfen kann. Einfach nur ein starker Wille und ein Mangel an Selbstbewusstsein. Nimm was dir gehört, und von dem Moment an, egal worauf du hoffst oder was du fürchtest, sei dir sicher das das Ziel in deiner Sicht sich konstant verändern wird.

Niemand kann sagen was mit zwei Pathos passieren wird, Humor—und jedes bisschen Intimität, von Geben und nehmen entwickelt sich daraus. Zusammen ziehen sie vielleicht paralelle Linien die sich nie berühren, oder verwinkelte Labyrinthe durch die Landschaften.

Jugend und Erwachsensein. Es gibt viele Arten die Verbindungen zu beschreiben die diese zwei Worte trennen genauso viele wie es Menschen in der Welt gibt. 

Niemand kann für immer ein Kind bleiben. Das ist der Grund, warum wir unsere Augen fixiert haben auf den Endpunkt der sich "Leben" nennt, warum wir die Drehungen und Wendungen der Zeit verhandeln, uns treffen und uns trennen immer und immer wieder.

... Selbst wenn dieses Tun den Anfang markiert einer schicksalhaften Ursache oder Effektes, dem Gemetzel was daraus erfolgt, und alles was diese Worte sonst noch indizieren könnten.

Eine Nacht vor fünf Jahren.

Riki begegnete Iason.

Riki kam aus den wilden Welten der Slums, verzogen und verfälscht durch das fast nichtexistieren von Frauen. Er wuchs auf mit einer Narbe an der er nicht kratzen konnte, zu kraftlos um das erstickende Gefühl zu unterdrücken das seine Seele umschloss. Das Gewicht dieser traurigen Realität umschloss seine Existenz, hinterließen ihn nachtblind und betrunken, unfähig die Tür zur Wahrheit zu öffnen.

"Ein Slummongrel hat nichts zu verlieren," hatte er sich immer gesagt. Und das war als es passierte.

Eine Nacht wie alle anderen, Midas blieb das letzte Glitzern in der schillernden Welt der Nacht. Ihre verführerische, kokette Stimme schall aus allen Winkeln und Ecken, taumelte in die eingepferchten Seelen, verschlang das letzte bisschen natürlicher Stille dieser Mitternachtsstunden.

Unter ihren Attraktionen befand sich das knallige, auffällige und bunt leuchtende Tor. Es leitete direkt in den funktionsfähigen Weltraumhafen (gebaut nach den Spezifikationen der Touristenindustrie), und war stationiert in Sasan (Area 8) im östlichen Teil von Midas.

Die nackten Nymphen die den Fries zierten waren abgeleitet von mystischen Motiven die man in den Geschichten der Veela gefunden hatte. Weitergereicht in der Tradition der Salinas Nebula und hochend auf die Legenden von Midas, war der verführerische Veela vergöttert für Eros und Karma. 

So realistisch und schön waren sie das es wirkte als wären es mehr als nur einfache Statuen, und so körperlich anziehen um dafür zu sorgen einen Mann in seinem Weg abzulenken und seine Hand auszustrecken um sie zu berühren. Sie waren es die die einzigartige Reinheit einer Jungfrau besaßen die keine Sünde kannte, und im selben Moment repräsentierten sie verkommene Huren die die Herzen eines Mannes in die Hölle bringen würden.

Als würde man die Feuer ihrer verführerischen Verwünschungen anfachen wollen, erleuchtete ein schwingender elektrischer Regenbogen die Fries in einem Kaleidoskop von Farben. Die reine Opulenz ergriff die Wurzeln des Verlangens die in den Tiefen des menschlichen Herzens lungern und zogen sie an.

Natürlich konnte niemand das Tor durchschreiten ohne die nötigen Unterlagen zu haben, der primäre Sicherheitspunkt der an den Midastoren bekannt war und den größeren Ring umschloss, beinhalteten auch die Vergnügungsviertel als Ganzes.

In den Zwillingsringen von Midas, in ihrem genauen Herzen, bildeten die langen und schmalen Strassen der CasinoRow ununterbrochene, lange Reihen von Neonlicht. Und überall sammelten sich prächtige Männer und Frauen, Jung und alt gleichermaßen, vereinten ihre herzlichen Stimmen und hohen Erwartungen, wie ein Pool aus glitzerndem Wasser.

Die Wellen der feiernden Menge waren verschieden auf ihre eigene Art. Die Menge der Urlauber auf Erkundungstour stießen und drängelten sich ihren Weg genauso wie die hoffnungslos verlorenen—gleichgültig gegenüber dem was sie umgang und dem Rest der Menschheit, nur in Eile die eigenen persönlichen Verlangen zu stillen.

Ein junger Mann bewegte seine geschmeidige Forum durch die dichten Wellen von Körpern. Noch nicht erwachsen, für alle Augen und aus allen Perspektiven war er für alle sichtbar noch ein reifer saftliger Apfel im Frühsommer. Nichts desto trotz erregte seine Anwesenheit in niemandem die ihn umgaben den Drang ihn beschützen zu wollen: er wirkte als würde er keinen Schutz brauchen.

Weit davon entfernt, eine bestimmte Art von Überlegenheit konnte man in den entspannten Bewegungen seiner Glieder sehen (so typisch für die Jugendlichen), und in den verächtlichen Blicken die er den Vorrübergehenden zuwarf die ihren Reichtum so offen vor sich hertrugen.

Er hatte nicht unbedingt ein Auftreten das einen Fremden sofort bei einem zufälligen Treffen gefangen nahm, aber wenn sein Gesicht das in dem Sichtfeld eines Fremden erschien, und der durchdringende Blick des Mannes würde seine einzigartige Aura den Sinnen des anderen aufgezwungen.

Seine dunklen, undurchdringlichen Augen wiesen jede Art von Zuneigung mit anderen ab, strahlten in einem Licht das sein Alter betrügte. Er allein erhob sich über dem Getümmel, warf die lebhafte, erregte Stimmung der umliegenden Umgebung aus dem Gleichgewicht..

Er war nicht eine bedrohliche Präsenz, die mit der Umwelt kollidierte. Vielleicht wäre es besser zu sagen, dass er auf vertrautem Fuße mit dem Ort war, aber im Widerspruch zu allen anderen.

Nicht leicht werde zusammen mit der Strömung. Nicht einfach mit auf die Reise gebracht.

Er war keine bedrohliche Präsenz, die mit der Umwelt kollidierte. Vielleicht wäre es besser zu sagen, dass er auf vertrautem Fuße mit diesem Ort war, aber im Widerspruch zu allem anderen.

Nicht einfach mit der Strömung gehend. Nicht einfach mit auf die Reise genommen werdend

Inmitten der leeren und sinnlosen Gespräche aus heißer Luft von den Touristen und Schaulustigen, ging er allein und fest auf den Beinen gehend. Seine schlanke Figur zu einem Rückgrat aus Stahl verankert, war er ein Fels inmitten der Wellen von Menschen.

Vorausgesetzt, es gab Geld, war Schönheit und Jugend für jeden verfügbar in dieser Welt, wenn nicht sogar das ewige Leben selbst. Und doch gab es etwas über ihn, dass keine Menge an Bargeld kaufen konnte: eine angeborene Stärke der Ausstrahlung. Obwohl von leichte Statur, den einmaligen jugendlichen Glanz zusammen mit seinem geschmeidigen Körper, ignorierte er die Blicke der Fremden und lies sie stehen

Das war Riki.

Der Pit Bull von "Hot Crack," die rote Zone die überfloss von der überschwänglichen Leidenschaft der Jugend. Er war der Teenager, der die Zügel von Bison hielt, bekannt bei jedem in den Slums.

Die Bürger von Midas und die Bewohner von Ceres (Area 9) beobachteten sich gegenseitig wie Schlange und Skorpion es tun. Dies war jedoch nichts neues für den Slummongrel Riki, und er war nicht hier in den schlaflosen Strassen von Midas um eine Vergnügungsreise zu machen.

Dieser junge Mann hatte einen Job.

Jede Nacht war die Hauptstraße die entlang der Casino Row verlief überschwemmt mit jeder Art von Menschen die es gab. Es war erstaunlich einfach jemanden in der Menschflut ausfindig zu machen der wie der große Gönner unter den Neureichen in der Galaria aussah.

Besucher und Touristen gehen aber nicht durch die Straßen von Midas mit Bargeld in der Hand. Stattdessen sind ihre Jacken und Handtaschen vollgestopft mit Kunststoff. Und der Kunststoff war gut, jedenfalls solange er nicht erwischt wurde.

Abgesehen von den zeremoniellen Pflichten der altertümlichen Mounties waren die Beauftragten des Midas Departments für Öffentliche Sicherheit alles andere als dekorativ. Vor allem die Polizei in den Vergnügungsvierteln - die sogenannten "Darkmen" - waren berüchtigt für ihre unnötige Brutalität.

Die Touristen die durch die Nacht von Midas schlenderten waren nicht unbedingt mit reinen Motiven im Sinne dort unterwegs. Es gab immer Unruhestifter, Schaulustige, und Menschen die nicht wussten was genug war. Kein Wunder dass da wo die harmlosen Schafe waren auch die bösen Wölfe sein mussten.

Trotz all der blütenweißen Werbekampagnen in der Welt, solange die Menschen existierten, würden die Brutstätten der Sünde und Selbstsucht vorhanden sein. Das war der Preis als Mensch geboren worden zu sein.

Neutralisation dieser Raubtiere, bevor sie sich auf ihre Opfer stürzten war die Aufgabe des Darkmen. Und von Anfang an war klar das die Bewohner des Ceres-Slums die Mischlinge und alle ihresgleichen die nicht in den offiziellen Aufzeichnungen von Midas existierten - keine menschliche Behandlung oder Menschenrechte zu erwarten hatten.

Niemand hatte jemals einen Konflikt mit den Darkmen in einem Stück verlassen. Dennoch, dieses tödliche Spiel spielend kreuten die Slumkinder Nacht für Nacht durch die Straßen von Midas. In jedem Fall konnte der erhebliche Wiederverkaufswert von gestohlenen EC-Karten auf dem Schwarzmarkt nicht ignoriert werden.

Aber es war mehr als das.

Der Ansturm der dieses enorme Risiko begleitete war ein natürlicher Vorgang im täglichen Leben der unterdrückten Slums. Es war ein wichtiges Ritual des Übergangs für ein Kind, seinen Wert unter seinen Freunden zu beweisen.

Alle Slumkinder wurden im Guardian Foster System aufgezogen. Diejenigen, die unfähig waren zu gebären — mit anderen Worten, die Männer — wurden mit dreizehn als "Erwachsen" bezeichnet und gewaltsam aus dem Heim getrieben. Egal für was für eine Art Leben sie sich entscheiden würden, sie besaßen ihre eigene Freiheit. NIemand würde ihnen sagen, was sie zu tun hatten.

Doch das Gefühl der Vorahnung der Klaustrophobie und der Gestank der Kloaken hatten die Türen der Slums geschlossen die sich vielleicht jemals geöffnet hätten, trotz all ihrer Bemühungen. Sie hatten bessere Chancen vom Blitz getroffen zu werden als den Sechser im Lotto zu gewinnen in diesem Leben.

Sie hatten keine Personalausweise wie jeder andere Bürger in Midas sie besaß. Das Fehlen eines Personalausweises war so gut wie eine lebenslange Haftstrafe.

Ein Geruch von Trägheit und Faulheit durchdrang die Gebiete die diesen Jugendlichen gehörten, die "Erwachsene" nur nach dem Namen waren. Nur einen Monat diese giftige Atmosphäre einzuatmen war mehr als genug, um die Seele zu verderben. Wer er war und was seine Daseinsberechtigung in den Slums war - der Junge hatte weder die Zeit noch den Platz um sich hinzusetzen und einen kritischen Blick auf seinen Platz in der Welt zu werfen.

Und auch wenn es nicht geschmackloser hätte sein können so kam er nicht umhin zu bemerken das wenn es darum ging um sein eigenes Überleben zu kämpfen es einfacher war mit dem Strom zu schwimmen. Niemand nannte dies einen Ausbruch; einfach nur miteinander auszukommen war der vesre Weg um in dem Fegefeuer zu überleben welches keine Hoffnung auf Erlösung bot. 

Die erwürgende Angst. Die Hoffnungslosigkeit die in der Ablehnung begraben lag. Der schwere Regen der Realität der die Slums mit einem schmutzigen Film beschichtete. Soweit es Riki betraf konnte das alles auf ein Minimum reduziert werden, zusammengefasst der Ethos der Strasse: Passen sie auf ihren eigenen Arsch auf.

Niemand hegte den Wunsch als einer der verachteten Slummongrels zu Enden, aber gleichzeitig hatte auch niemand die Mittel der den Willen hinauszukriechen.

In den Slums war ein Mann der "Würde" so viel wert wie billiges Bier. Jede Sympathie die dem Fremden gezeigt wurde, würde in Form von Sachleistungen durch das Gesetz der Slums beantwortet werden. Wegwischend was vom gebrochenen Stolz übrigblieb und er wäre der gleiche Abfall. Das war das Dilemma.

Riki war noch auf der Suche nach einer Antwort. Am Leben zu sein war der einzige Beweis seines Lebens den er kannte, also nutzte er das antike Jetbike und fuhr es wie ein Mann, dem es egal war ob er lebte oder starb. Er lebte ein leben extravaganter Zügellosigkeit unter seinen Freunden. Er verbrachte jede freie Minute damit sein Territorium zu erweitern ...

Und somit strich er jede Nacht durch die Jagdgründe Midas.

Es bedeutete alles so ziemlich das gleiche für ihn. Er fixierte seine Beute und entwendete ihm das Kunststoff. Die Aufregung füllte den Raum zwischen dem Ziehen seiner Nerven und dem gemessenen Rasen seines Herzens, war nicht zu vergleichen mit dem high werden in Folge von einem Fass Selbstgebranntem, der diesem nichtmal annähernd nahe kam.

Jede Nacht in Midas ließ ihn innerlich verbrennen.

Solange er diese Hitze speichern konnte und sie wieder rauslassen, solange konnte er das Paradies vor seinen Augen genießen. Aber sich selbst zu überanstrengen in dieser Hölle und sich im Eifer dessen zu verlieren war fast schon unerträglich.

Lady Luck war heute Nacht scharf auf ihn und Riki erzielte einen Treffer nach dem Anderen bis seine Taschen mit Cash-Karten vollgestopft waren.

Aber dennoch fehlte etwas.

Warum konnte er in dieser Nacht keine Befriedigung finden? Es machte keinen Sinn. Es war keine Einbildung. Es war einfach nicht verständlich. Auch der kleine Rausch den er nach ein paar Lines bekommen hatte, gab Midas ihm nicht den Kick. Etwas war anders als die anderen Hochs, ein nervöses Pochen in seinem Kopf das er nicht ignorieren konnte.

Vielleicht war das der Grund warum Guy sprach. "Wir sollten besser zurück bevor uns das Glück verlässt." Aber seine Warnung stieß auf taube Ohren.

"Nach einer weiteren Runde."

"Riki es wird gefährlich da draußen." Guy war sich sicher das ihre Siegesserie früher oder später zu einem Stillstand kommen würde.

Riki verstand zumindest das. Der Mann der nicht wusste wann er aufhören musste war in einer Welt aus Schwierigkeiten.

"Dann lass es uns für heute gut sein." Guy sprach besorgt, wie ein Mann der die Magenschmerzen nach einem zu üppigen Gourmet-Essen zu fühlen begann. "Was ist wenn sich herausstellt das ich Recht habe."

"Ich sag dir ich werd schon in Ordnung sein. Ich hab nicht vor die Dinge zu vermasseln."

Die Ampel in seinem Kopf war noch immer nicht rot geworden. Er wird sicher okay sein, dachte Guy. Er hat es so weit gebracht.

Ein Außenstehtender würde diese Vermutung wohl als wenig mehr als eine Ahnung behandeln, aber Riki hatte nicht einmal seine Karten falsch gespielt. Wenn es so gewesen wäre, wie hätte dann ein Kind das nichteinmal zwei Jahre aus dem Weisenhaus war den Hot Crack—die heiße Zone der Slums unter seine Fuchtel bringen können?

Und so übergab Riki dem zögernden Guy die Karten die er entwendet hatte und sie gingen getrennte Wege. Natürlich hatte Riki keine Lust seine Finger bei dem Wühlen nach diesen Messingringen zu verlieren, aber im Moment siegte der Hunger der in seinem Bauch rumorte. Nun aufzuhören und für einen festlichen Fick mit Guy ins Bett zu gehen würde dieses Verlangen nicht mindern. Die pochende Leere in ihm weinte danach auf eine Art und Weise gefüllt zu werden die er nie erlebt hatte-.

Sich dessen bewusst werden beschimpfte Riki sich immer wieder. Es war noch immer—die Konstante, der würgende Durst und die Irritations die ihn nie verlassen hatte. Es war ihm alles so vertraut mit ihm, wie ein Freund den er lange nichtmehr begrüßt hatte.

Warum wurden diese bedrängenden Gefühle gerade in dieser besonderen Nacht so stark? Aus irgendeinem Grund waren sie, so schien es ihm, die beste Maßnahme um ihn auf Hochtouren zu bringen

Er würde es schon schaffen.

Die Beute auf die sein Blick fiel schien ein typischer Tourist zu sein: Die Wunder strahlten in seinem Gesicht, seine Wangen waren vor Aufregung gerötet, die Augen sprangen hin und her während er vorwärts eilte. Berührt von Midas, duech dessen giftige Luft verzaubert, war er offen für jede Art von Angriff.

Sie machten es so einfach. Kriegt man nicht das Gefühl das sie direkt danach fragen von jemandem zum Abendessen gemacht zu werden?

Ahnungslose Gedanken die sich schnell in die Tat umsetzten. Riki fiel in den selben Schritt wie sein Ziel vor ihm, bewahrte einen komfortablen Abstand zu ihm. Wie immer, in seinen Gedanken, behielt er einen einfachen Rythmus und Zeitgefühl—

Er näherte sich in einem entspannten Gang dem Mann--

Und dann der Moment dr schwer fassbaren, berauschenden Freude die jeden Winkel seiner Seele füllte--

als plötzlich--

Von hinten jemand sein Handgelenk packte, ein Griff wie ein Schraubstock

Shit! Riki erstarrte auf der Stelle.

Was-was zum Teufel?

Seine Sicht wurde weiß. Ein Moment der unbeschreiblichen Panik. Nein, er konnte nicht. Er konnte nicht einfach versagt haben! ZUm ersten Mal schmeckte er wirklich Angst.

"Null Punkte für Stil. ich bin nicht beeindruckt." Eine eisige, kalte Stimme drang auf ihn ein, als ob sie die Verkörperung dieser Angst war.

Shit!

Riki schluckte schwer. Sein Aktem füllte seine Kehle wie in Krämpfen. Jedes Haar auf seinem Körper war aufgerichtet. Das war schlecht... sehr schlecht. Er hatte es wirklich versiebt. Worte der Selbstvorwürfe hallten durch seinen Geist. Seine Sicht änderte sich zu rot. Die Muskeln in seinem Rücken versteiften sich. Er konnte sich nicht bewegen.

Er stand einfach da

Wie in einem plötzlichen Anfall von Hypothermie zitterte die Spitze seiner Zunge. Er konnte nicht aufhören, seine Zähne klapperten. 

Er konnte nicht aufhören zu zittern.

Das Pochen seines Herzrasen hielt ihn in einer Art Bann. Die Stärke der Finger gruben sich in sein rechtes Handgelenk und Riki war sich sicher das es ein Schraubstock sein musste, und es kein Entrinnen gab.

Shit. Er knirschte mit den Zähnen. Diese Scheiße war tief und sehr ernst.

Und das war nicht einmal die Hälfte davon. Mit einer verdammt guten Idee von dem was ihn in der Hölle der Zukunft erwartete wurde Rikis Aufmerksamkeit unweigerlich durch die unablässigen Schläge in seinen Schläfen unterbrochen.

Und was jetzt?

Sein Herz drohte aus seinem Brustkorb zu springen wie ein Presslufthammer. Er starrte auf seine Schuhe und wollte seinen Puls verlangsamen, seine zerstreuten Gedanken sammeln.

Ignoranz heucheln? Den unwissenden Narren spielen? Er hatte verdammtes Glück - denn er hatte keine Karten bei sich. Er konnte sich noch immer aus der Affaire ziehen. Es gab keine Chance seinen Arm freizukriegen aber er musste etwas tun, oder er würde direkt zur Hölle fahren.

Er befragte jedes Neuron in seinem Gehirn. Genau jetzt. Was war jetzt die beste Methode?

In Gedanken versunken rief jemand in einer komplett anderen Stimmlage hinter ihm. "Hey! Was machst du denn da? Mach schon oder wir kommen zu spät!"

"Wer zum Teufel ist das?" fragte die andere Stimme misstrauisch. Er packte rücksichtslos Rikis Ohrläppchen, murmelte verächtlich, "Hat nicht mal eine PAM. Mongrel, huh?"

Die mussten aus dem Midas Vigilante Corps sein. Riki presste seine Lippen umso fester zusammen. Hier in Midas, hatte jeder Bürger statt einer ID-Karte einen fünf Milimeter großen Personal Access Memory (PAM) Biochip hinter ihrem Ohrläppchen eingebettet. Die Männer trugen ihren auf der linken Seite, Frauen auf der Rechten.

Die Vorrichtungen wurden nach Alter farbcodiert. die einzigartigen physikalischen Eigenschafter jeder Person wurden mit der DNA aufgezeichnet. Die Schaffung eines Systems entwickelt, um die gesamte Bevölkerung zu verwalten hatte auch in einem System resultiert welches das verhalten der einzelnen Personen mit einer bemerkenswerten Präzision steuerte.

Transit zwischen den Bereichen und Bewegungen außerhalb der etablierten Gebiete wurde durch das Gesetz verboten. Kurz gesagt hatte das starre Klassen-System als "Zein" bekannt sich zu einer unsichtbaren Zwangsjacke entwickelt.

Jeder der die Regeln brach und versuchte irgendwie nach "außen" ohne Erlaubnis zu entkommen wurde auf der Stelle durch einen speziell angefertigten Virus im PAM-Gerät daran gehindert. Die Polizei würde sich nicht die Mühe machen sich darin einzumischen.

Dies war ohne Zweifel ein Produkt der Lehren aus dem Ceres Vorfall, und ein Beispiel für die Absurditäten in der Welt, weil es geboren wurde. Im Vergleich zu den hinkenden Freiheiten der Bürger von Midas -- deren rechtlichen Status definiert durch das PAM -- konnte Mongrelabfall wie Riki und seine Freunde frei ihren perversen Paradoxus durch Midas stolzieren ohne gezwungen zu werden.

Es schien fast wie ein gesunder Menschenverstand jemanden ohne PAM als Nichtbürger Midas zu identifizieren aber als Besucher oder Urlauber. Doch obwohl die Bürger von Midas mehr oder weniger gleich waren, in einer Stadt wo geld und Image einen Mann machten 

selbst in dem günstigsten Licht klar das Riki eindeutig ein Mischling der Stadt nebenan war und nicht ein Tourist auf Luxus-Urlaub.

Ohne Zweifel sahen die Slummongrels die Midas Vigilante Corps als ihren wahren Feind an. Wenn Schlimmes zum Schlimmsten wurde zwischen den Ceres Bastarden und den Bürgern von Midas, wurden sie sogar mehr gefürchtet als die Darkmen. Egal wie ungezwungen die Polizeimethoden auch waren, solange die Darkmen niemanden auf frische Tat ertappten würden sie nichts anderes tun als ihn aus der Stadt jagen.

Die Vigilant Corps waren anders. Diese Insekten die aus Midas kommen um sich von unserem Tisch die Reste zu holen müssen ein für allemal ausgerottet werden. Mit diesem etwas an Bigotterie hatten sie eine groteske und brennende Hartnäckigkeit entwickelt die Sie auf ihren Straßenreinigungen, grob bekannt als "Mongreljagd" antrieb. Gerade wegen des Verbrechens nur auf der Strasse gelaufen zu sein, könnte ein Mongrel der seine Identität aus Versehen preis gab aus der Sicht gezogen werden und in einer Gasse zu blutigem Brei geschlagen werden.

Natürlich waren die Slumbewohner nicht gewillt solche eine ungerechte Behandlung einfach hinzunehmen und wehrten sich oft genug so gut sie konnten, verspritzen selbst etwas Blut und rannten dann zurück in die Slums.

Weder die Vigilante Corpse noch die Polizei würden ihre Beute über die Grenzen verfolgen, und das auch nur wegen den unsichtbaren Einschränkungen die die PAM ihnen auferlegte. Soweit die Bewohner von Ceres es interessierte war das etwas durchaus positives für ihr Wohl. Würden diese Bastarde auch nur einen Schritt nach Ceres wagen dann wäre es das letzte Mal gewesen das man von ihnen gehört hätte. Sie sind versteinert beim Gedanken daran das der köstliche Duft der Slums sich unter ihre Haut setzen könnte und ihre Gehirne verfaulen lassen würde.

Es wurde zu gleichen Teilen aus Sarkasmus und Selbsthohn gesprochen. Egal wie sehr die Bürger von Midas beschimpft und verachtet wurden, es gab Momente in denen die harte Realität des Lebens in ihre Gesichter gestoßen wurde und sie ihre Existenz anerkennen mussten.

Natürlich, soweit es Riki betraf würden weder die Vigilante Corps noch die Darkmen dafür sorgen das er es bedauerte erwischt worden zu sein.

"Geh schonmal ohne mich vor."

"Es ist immer das gleiche mit dir, aber-"

"Ich werde bald fertig sein."

"Du solltest nicht immer alles aufheben was du auf der Straße findest."

"Ich hatte schon lange keine Zeit mehr dafür."

"Nun, das ist gut zu wissen, aber-"

Abweisend und arrogang ging das Gespräch über Rikis Kopf als wäre er nicht da. Das intensive Gefühl von Ekel überwältigte ihn, und ein heftiges Pochen hinter seinen Augen ließ ihn vorrübergehend vergessen wo er war.

Er hob den Blick. Da vor ihm stand in einer üppigen Welle aus wunderschönem goldenen Haar ein ebenso wunderschönes Gesicht. Sobald dies in seinem Gehirn verarbeitet war-

Das kann nicht sein. Ein Blondy?

Riki war wieder Willen sprachlos. Er schluckte schwer. Er hatte noch nie eine so enge Begenung mit einem Blondy, Tanaguras Elite der Elite, gehabt.

Warum war ein Blondy hier?

Aber er war hier.

Warum sollte ein Blondy sich an einem Ort wie diesem zeigen?

Und doch tat er es.

Die Situation hatte schnell seine Fähigkeiten die Gründe des ganzen zu erblicken überstiegen und Riki stand schweigend da. Die anmaßende Anwesenheit des staturischen, goldhaarigen Mannes zeigte die geübte Leichtigkeit mit denen er andere nur mit einem einfachen Blick in ihre Position brachte. Er nahm Rikis Erschrecken mit völliger Missachtung hin.

Nein ganz im gegenteil. Das angedeutete Funkeln in seinen Augen verriet, dass mit diesem Slummongrel in seinem Sichtfeld sein Anblick beschmutzt werden würde.

"Ich werde euch dann mal allein lassen."

Riki beobachtete wie der Blondie sich abwandte und in der Menge verschwand.

Riki atmete Tief die Luft die seine Lungen speicherten und sprte die umliegenden Augenpaare die sich in die Rückseite seines Kopfes bohrten. Zum ersten Mal wurde es ihm bewusst. Er spürte die Vielzahl der Augen auf ihm und wusste, dass dies mehr als einfaches Pech war. Er hatte es verdammt vermasselt. Ruckartig hob Riki seinen Blick zu dem Mann der seine Arme hinter seinem Rücken festgehalten hatte und sich auf diese Art und Weise mit dem Blondy unterhalten hatte.

Willst du mich verarschen? Seine Gedanken verhallten in dem leeren Raum.

Sein Entführer war gut einen Kopf größer als er selbst, wenn nicht sogar mehr. Er sah auf Riki aus einer beherrschenden Höhe hinab. Die Schönheit seines Gesichtes fehlte kein Vergleich zu dem Blondy der sie gerade verlassen hatte, eine ästhetische Perfektion, das Worte allein nicht ausreichten um sie zu beschreiben.

Seine extreme Attraktivität weckten in Riki eine fast instinktive Angst. Ein Gesicht so makellos, unversöhnlich und scharfsinnig das das Worte "Elite" zu ihm zu passen schien. Es war ein Hauch von Gleichgültigkeit - sogar Grausamkeit - über ihm der Riki wie ein elektischer Schlag zu durchfahren schien.

Zusammen mit dem üppigen goldenen Haar, das seine höchste Autorität symbolisierte, war seine Schönheit eine, die alle zwang sich vor ihm zu beugen. Denn vor ihnen stand ein Gott der Schönheit dem über sich selbst ein unantastbares Gefühl der Würde stand, die der gewöhnlichen Definition von Arroganz trotze.

Dort stand Iason Mink.

"Wenn das eine Art von Spiel sein soll dann solltest du dir eine Pause gönnen. Es wird dich sonst nur in echte Schwierigkeiten bringen eines Tages."

Die frostige Stimme stand in krassem Gegensatz zu den Fingern die sich um Rikis Handgelenke geschlossen hatten. Angereichert mit Auswirkungen weiter über der bloßen Absicht zu schimpfen oder zu tadeln rieb die überaus klare und ruhige Stimmlage Riki noch mehr auf.

"Ja und jetzt lassen sie mich einfach gehen, okay?"

Aus der Wand der Zuschauer kam sofort eine Flut aus Kritik und Hohngelächter gemischt mit Schock.

"Wer ist dieser Idiot?"

"Welcher Idiot erkennt einen Tanagura Blondy nicht wenn er vor einem steht?"

"Das Kind hat Mum sich auf einen Streit mit einem Blondy einzulassen."

Das Geschätz um sich herum ignorierend sah Riki zu Iason auf, einen provokativen Anstieg an Entschlossenheit und Willensstärke in seinem Blick. Er sprach mit aller Schlechtigkeit, Ekel und Trotzigkeit in den Tiefen seiner Stimme:

"Wenn Sie sich die Zeit nehmen mir einen Vortrag zu halten, dann würde ich diesen doch lieber von der Polizei hören."

Für einen kurzen Moment verengten sich die Augen des sonst so unerschütterlichen Blondy zu Schlitzen.

War es das Produkt seiner berüchtigten Mongrelnatur, unfähig die Hintern anderer zu küssen? Oder seine unnachgiebige Art als Fürher von Bison? Abgesehen von seinem Stolz, hatte ein Slummongrel nichts anderes zu verlieren. Riki wusste das er den anderen nicht herausfordern sollte, nicht der Punk sein sollte der er war. Aber er startte ihn dennoch unnachgiebig an.

Er mochte vielleicht der Herr von was auch immer sein, aber wenn Riki dem Druck nachgab und seine Augen abwandte dann würde er sich auch gleich kastrieren können. In den Slums, wäre solch eine scheinbar unbedeutende Konzession sofort erfasst worden und würde ihn den Respekt kosten den er sich so lange verdient hatte.

Auch wenn diese Art von extremer Feindschaft nichts mit midas zu tun hatte, war die schmutzige Färbung seiner Seele nichts was sich einfach wegwaschen würde. Auch wenn sein Gegner ein Tanagura Blondy war würde Riki sich nicht niederknien und seine Stiefel lecken.

Unnötiger Stolz, würden es wohl viele nennen. Aber nun gab er einen Dreck darum was andere von ihm dachten. Dieser eine Teil seines Stolzes war ehrlich unbezwingbar.

Und während die Umstehenden sich noch über die Dummheit des Jungen aufregten der seine Zähne seinem gegenüber gezeigt hatte, konnte Iason diesen Jungen, der so ungehobelt und grob gegenüber eines Blondy war nicht ernst nehmen. Weit davon entfernt, sprach er mit einer gehobenen Augenbraue. "Pass auf dich auf. Lass es nicht nochmal geschehen."

Und mit diesem kurzen Satz drehte er sich um und ging davon.

"Was zum Teufel?" platzte es aus Riki heraus, überwältigt von der unerwarteten Sensation, dass der Mann nur einen Fuß entfernt war von einer Herausforderung. Die Kälte mit der er entlassen wurde ärgerte Riki gleich noch mehr.

Riki starrte Iasons Rücken sprachlos an. Anders als beim Blondy der sie vor ein paar Minuten verlassen hatte, brannte eine Seltsame Demütigung und ein hungernder Durst in seiner Kehle. Er biss sich auf die Zunge und beobachtete Iasons Spaziergang in dem er sich mit Gleichgültigkeit über den ganzen Vorfall wieder entfernte. Es würde am Ende nichts bedeuten.

Es musste einen Grund geben wieso die Dinge sich so gedreht hatten... Es musste mehr an der Geschichte sein als nur ein Glücksfall. Und doch war dieser hochtrabende Blondy gnädig, sagte ihm er solle sich um seine Manieren kümmern und nach Hause gehen.

Wenn das der Fall wäre dann wäre es das Klügste eine schnelle 180 Grad Drehung zu machen und zu verschwinden, bevor er es sich anders überlegen würde, aber das war es nicht was Riki tat. Das war nicht etwas das er tun konnte. Iasons Haare glitzerte in der Dunkelheit und verschwand aus seinem Blickfeld. Fast wie im Kampf gegen eine unsichtbare Kraft nahm Riki den ersten Schritt und schob sich vorwärts.

Danach hörten seine Füße nicht auf sich zu bewegen. Wütend stürzte Riki in die Dunkelheit. Der einzige Gedanke in seinem Kopf war es die Figur von Iason in seinem Blick zu behalten; das er den ersten Schritt in sein späteres Schicksal, einem Labyrinth ohne Ausgang, Treibsand der Sehnsucht, Furstration, Trunkenheit und Schande nahm, schien ihm nicht bekannt zu sein.

Riki jagte hinter Iason her. Er biss sich hart auf die Unterlippe, seine brennenden Augen fixiert auf das was vor ihm lag. Ich werde mich nicht verschulden mit jemandem aus der Tanagura Elite! Das war der einzige Gedanke der in seinem Kopf kreiste.

Er stolperte schmerzhaft. Und war danke, erleichtert im Grunde seines Herzens das er nicht in den Armen der Polizei gelandet war. Aber das war es nicht was sich in jede Ecke seines Geistes festsetzte.

Einer der Blondy Elitären die über Tanagura herrschten hatte einem Slummongrel einen Gefallen getan—ohne eine Gegenleistung zu verlangen—und noch schlimmer, als wäre es einfach nur ein zynischer Scherz. Aber Riki lachte nicht. Seine LIppen verzogen sich nur zu einer Grimasse.

Du wischt dir deinen eigenen Arsch.

In den verkommenden Slums wohnend war das der einzige Punkt von Rikis persönlichem Stolz. Und dann kam dieser Akt des guten Willens vollig ungefragt. In gewissem Sinne war es einfach zuviel es einfach anzunehmen für die Jeder-gegen-Jeden Mentalität der Slums.

Nein, auch noch im Käfig Guardian, einer Welt außerhalb der Realität, hatte Riki bereits die Grenzen seines Stolzes getesten und diesen einen Aspekt in sich gefunden den er nicht aufgeben konnte. Aber warum? Wie hatte sich solch eine Überzeugung in seinem Kopf festsetzen können?

Riki konnte nicht einmal selbst die Gründe dafür erfassen. Er wusste nur das er zu jung war um stumm irgendwelche Demütigungen hinzunehmen. Und so musste er seinem außerordentlichen Sinn für Selbstachtung folgen.

Vielleicht noch wichtiger ist, das er keine Ahnung hatte was ein "Tanagura Blondy" für ihn als Person zu bedeuten hatte. Es gab nicht die geringste Ahnung, in seinem heißen Kopf was die Zukunft anging und welchen Preis er für seine aktuellen Taten zu bezahlen hatte, die Reue die er empfinden würde.

Alles was er vor sich sah war das Schimmern von Gold. Iasons goldenes Haar könnte eine Art von Macht symbolisieren die Riki nicht verstand, aber ihm zu folgen war eine einfache Sache. Der menschliche Ozean trennte sich, wo imemr Iason auch hinging. Jeder war gefangen von der Schönhet seines Gesichts.

Vorrübergehend auf ihren Wegen stehenbleiben, wurden sie hingerissen als sie über ihre Schultern blickten. Dann realsierten sie das es ein Tanagura Blondy war, fingen sie ihren Atem wieder. Die Intensität von Iasons anwesenheit, eine Aura von heftiger Anmut und Würde, war wie die Gegenwart eines Gottes, so das die Zuschauer fast eine Neigung hatten sich vor ihn niederzuknieen.

Der Blick der schweigenden Vielzahl interessierte Riki nicht im geringsten. Er streckte die Hand aus und packte den Blondy am Arm, sprach atemlos.

"Hey, warte."

Es erhob sich sofort ein Chor der Beschwerde, beladen mit Neid und Verachtung.

"Was ist mit diesem Kind?"

"Wer zum Teufel ist er?"

"Ja was denkt sich dieses Balg wer es ist, so mit einem Blondy zu sprechen?"

Iason fühlte sich anscheinend nicht im geringsten gestört von der Aufregung um ihn herum. Und auch Riki nahm er nicht zur Brust wegen seiner Unverschämtheit. Er sprach nicht. Der eiskalte Blick in seinen Augen—einige Grad kälter als zuvor—fragte, Was?

Furchtlos knurrte Riki direkt in sein Gesicht: "Was ist der Grund mich einfach so gehen zu lassen?"

Iason kalte, ruhige Stimme geriet nicht im geringsten ins Wanken. "Eine bloße Laune."

Aber Iasons Haltung ging auf Rikis Nerven. Er runzelte unwillig die Stirn. Die herablassende Schande, umso mehr die offensichtliche Geringschätzung-es machte ihn krank bis in die Eingeweide. Es gab keine Logik in seiner Reaktion. Es war die instinktive Reaktion eines undisziplinierten Slumkindes.

"Ich schulde niemandem etwas. Ganz besonders nicht einer hohen Elite wie ihnen. Das wird nicht passieren."

"Oh? Also sind Gefälligkeiten ein Hobby von dir?"

Verfluchter Bastard! Unbewusst knirschte Riki aus purer Wut mit den Backenzähnen als er Iason erneut anstarrte. Ich habe etwas mit dir zu besprechen, teilte er mit einer anmaßenden Seitwärtsbewegung seines Kiefers.

Iason gab ihm keine verbale Antwort aber als Riki anfing sich davon zu schleichen, schmollend, ungläubig und immernoch schweigsam, fiel Iason in den Schritt neben ihm. Halb aus Verzweiflung hatte Riki sich einem Tanagura Elite angeboten und dieser hatte angenommen.

Meint er das ernst?

Riki hatte das Angebot gemacht und jetzt mit dem ihm folgenden Blondy musste er seine Flüche schluclen und seinen Ausdruck versteifen. Vielleicht—nurvielleicht—war er zu weit gegangen, aber er konnte nicht einfach aufhören.

Der leere Raum zwischen ihnen verschlang alles, was sie hätten sagen können.