Chapter 2

 

Die metallene Stadt von Tanagura.

Die Dunkelheit bedeckte die Stadt. Eine fantastische, groteske Stadt, die niemals schlief. Die Monstermetropole des einst verarmten Sternsystems von Amoy schüchterte inzwischen selbst das Commonwealth ein. Es war eine Stadt, die keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht hatte, die keinen Atemzug machte, der nicht auf den Bruchteil einer Sekunde abgestimmt war. Es erlaubte nichts Unvorhersehbares in seinen Bezirken, als wäre die Zeit reserviert für die süßesten Freuden des Lebens.

Tanagura war exquisit. Riesig im Maßstab und doch beherrscht von funktionalem Ästetizismus, der frei von Übermaß war, strahlte die Erscheinung allein überwältigende Kraft aus.

Jedoch regierte allein das Recht Midas , welches mit Tanagura auf entgegengesetztem Extrem der „Schönheit“ Krieg führte. Zwischen den beiden war ein unüberbrückbarer Abgrund.
Die Außenbezirke von Tanagura. Midas Bereich 3, Mistral Park. 12:30 Uhr nachts.

Kiriee wartete in einer hochklassigen Gästesuite, die über dem Gebäudekomplex thronte. Vor dem Fenster blitzten die Scheinwerfer und Rücklichter der Luftfahrzeuge in der düsteren Dunkelheit.

„Das ist Tanagura“, murmelte Kiriee. „Was für ein verdammt großer Ort.“ Er war beeindruckt. Die endlose Weite der Nacht öffnete sich vor seinen Augen. „Das lässt alles von Midas Neonlichtern aussehen wie Kinderkram. Ich denke, egal wie hoch man klettert, ist immer jemand da, der auf dich herabblickt.“

An einem anderen Ort und einer anderen Zeit, hatte ein anderer Slummongrel genau diese Aussage schon einmal getroffen. Kiriee hätte nicht sagen können ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war.

Er war in einem Raum umgeben von Marmorwänden und dicken Teppichen. Das Weiß umschloss das dunkle Blau der Möbel und verlieh der Einrichtung eine Art von Luxus im Raum. Jeder Zentimeter des Zimmers war überlagert mit einer fast schon steril anmutenden Aura und eine beruhigende Stille erfüllte ihn.

Es war noch immer etwas Zeit bis zu ihrem Termin... aber Kiriee war früher erschienen da er es vor Anspannung nicht mehr ausgehalten hatte. Auch wenn Kiriee sich einen häufigeren Kontakt wünsche, so war er sich sicher das er darauf von seiner Seite aus keine Chance hatte. Diese Anrufe waren selten und nicht zurückverfolgbar. Alles was Kiriee tun konnte war sich daran zu klammern und den Moment zu genießen.

Soweit gekommen zu sein den lang erwarteten Anruf bekommen zu haben hinterließ in Kiriee einen verwirrenden Geschmack von ausgelaugt sein. Ein Gefühl von Erfolg machte sich in ihm breit. Und nun....

Als die Zeit voran schritt kam Kiriee nicht umher sich seiner eigenen niederen Existenz bewusst zu werden wenn er sich umsah. Als würde er plötzlich diese Wahrheit erkennen seufzte er leise auf. Nur an die dreckigen, verwinkelten Gassen im Gebiet bekannt als Ceres gewohnt, so wurde jedes andere Bild nur ein Zeichen seiner niederen Herkunft.

Das hier war der Ort an den er eigentlich gehörte. Kiriee war sich absolut dieser Tatsache sicher. Aber wenn er seine Aufmerksamkeit auf das Fenster an der anderen Seite richtete fand er das glitzernde Antlitz einer viel bekannteren Nachtszene. Fröhliche Beleuchtungen erfüllten die Dunkelheit, und das Vergnügungsviertel zeigte sich schamlos wie immer. Den wenig gewohnten Besuchern von Midas zeigte sich ein außergewöhnliches Bild, die leuchtende Herrlichkeit die sich an ihn haftete.

Verdammt ich brauch einen guten Drink.

Kiriee schloss verträumt die Augen. Das war das dritte Mal das er vor diesem Fenster in diesem Hochhaus stand, die Lichter von Midas unter sich. Der ausgewählte Treffpunkt für dieses Mal war anders als zuvor, aber der blinkende Neonwald unter ihm hypnotisierte ihn noch immer.

Das erste Mal als er diese Wirbel von Lichter gesehen hatte die nicht von Ceres aus sichtbar waren, war Kiriee von diesem überwältigenden Gefühl überrannt worden. Er hatte noch nie eine solche Schönheit gesehen. Sie lies sein Herz rasen und seinen Brustkorb brennen. Sein erster wahrer Kulturschock hinterlies ihn sprachlos, er erinnerte sich immer noch an dieses einmalige Gefühl der Aufregung welches ihn erzittern lies.

Aber das zweite Mal hatte die fesselnde Schönheit Midas in der Ferne ihn nur irritiert. Er konnte die Unterschiede sehen die das natürliche Ceres von Midas trennte und diese Unterschiede erfüllten ihn mit Hass.

Warum nur wir? fragte er sich. Warum wurde uns das wertlose Leben eines Slummongrels zugesprochen? Er konnte diese Gedanken nicht aus seinem Kopf verbannen. Aber dennoch schwankten seine Überzeugungen misstrauisch.

Noch nie zuvor hatte er sich so sehnlichst gewünscht aus dem Slum herauszukommen. Da gab es diese Strahlen an Licht die einem eine andere Welt vorgaukelten, eine Welt weit entfernt von dem niederen Leben das er kannte. Der Komplex als Slummongrel geboren worden zu sein würde nie verschwinden – aber Kiriees Hoffnung brannte mit dem Wunsch es wenigstens zu versuchen. Bald, bald würde er in der Welt aufsteigen! Brennend, unwiderrufbar, wuchs dieses Verlangen in Kiriees Gedanken.

Eine Stimme ertöhnte, riss ihn aus seinen Gedanken. „Danke das du gewartet hast.“

Der tagträumende Kiriee blieb angespannt auf der Stelle stehen. Diese tiefe, kalte Stimme riss ihn zurück in die Realität  in einer Art die ihn irgendwie beruhigte. Als sein Herzschlag sich beruhigte drehte Kiriee sich langsam in die Richtung aus der diese Stimme gekommen war.

Da direkt vor stand ein graziöser, zurückhaltender, und attraktiver Mann der ihn nur noch näher zu ziehen schien. Die schöne, Aufmerksamkeit erregende Kleidung, anders als bei ihren vorherigen Treffen, lies Kiriees Herz erneut schlagen. Das war ein Tanagura Elite. Das war Iason Mink.

„Sehr gerne.“ Kiriee verbeugte sich ungefragt. Etwas in Iasons Anwesenheit und Autorität schien ihm keine andere Wahl zu lassen. Vor seinen Augen stand die Art von Adel die unter normalen Umständen niemals etwas von seiner Existenz gewusst hätte.

„Gibt es irgendwelche Begebenheiten seit unserem letzten Treffen?“ Iason schritt elegant zum Sofa und lies sich nieder.

„Ah, nein-“

Kiriees erste Worte waren unnatürlich heiser. Reiß dich zusammen! Er schalt sich selbst und schnalzte mit der Zunge, leckte sich über die ausgedörrten Lippen. „Eine Menge wilder Spekulationen, viel Verwirrung. Sie reden davon das etwas faul wäre...“

Iason lächelte unerwartet. Es war ein dünnes Lächeln und er verzog nur leicht die Mundwinkel. Es fügte dem schrecklichen Reiz seines wunderschönen, bösartigen Gesichtes noch etwas hinzu. Von der Kraft eines solch unergründlichen, physischen Zaubers getroffen schluckte Kiriee schwer.

"Ich verstehe. Ich hätte nicht erwarten sollen, dass dies einfach wäre."

„Natürlich nicht. Ich muss vorsichtig sein.“

Iason rügte Kiriee nicht dafür, dass er so unverblümt gesprochen hatte. Dies lies Kiriee ind em Glauben, dass er besondere Privilegien mit dem Blondie genoss. Es lies seine Erwartungen etwas höher steigen, doch behielt er sein Ego in Schach. Er würde seine Gelegenheit nicht verpassen.

„Nein, ich denke es wird nicht so leicht zu gewinnen sein. Ich denke, er hat nicht all seine grundlegenden Instinkte verloren.“

Er hatte die stärkste Bande der Slums übernommen, aber das waren alte Nachrichten. Mit dieser Geschichte war die Angst auf den Straßen sicher. Die Kontrolle zu behalten bevor etwas geschah. Kiriee zweifelte nicht im geringsten daran.

Es gab einen Mann unter den ersten Mitgliedern von Bison den er nicht für sich gewinnen konnte. Dieser Mann schien sich einfach nicht darum zu scheren, und Kiriee war sich absolut sicher das er alles tat um es ihm schwer zu machen.

„Ich habe soweit keine Beschwerden. Aber wie sieht es im Grunde aus? Kannst du noch immer einen Puls fühlen?“

„Nicht mehr lang.“ Sprach Kiriee aus Überzeugung. „Alle wollen raus aus den Slums – sie haben nur einfach nicht genug Mumm um den ersten Schritt zu machen.“ Und so war niemand in den Slums dumm genug, ein Ticket ins Paradies zu verschwenden. „Ein wenig mehr Zeit und ich werde den Deal durch haben. Das einzige Problem ist er.“

„Er?“ fragte Iason mit einem plötzlichen Aufblitzen von Interesse.

Kiriee schnalzte mit der Zunge. „Der schwarzhaarige Junge der früher mit Guy zusammen war. Er hat immer nur Andeutungen gemacht und Schlaumeierideen gebracht. Er hat es immer dann getan um gegen mich zu arbeiten, weil ich nicht an jedem seiner Worte gehangen habe.“

„Willst du damit sagen das du nicht mit ihm befreundet bist?“, fragte Iason mit einem Hauch von Spott in der Stimme. Er deutet damit an, dass trotz seiner kühlen, gut aussehenden Gesichtszüge dennoch ein dünner Strom warmen Blutes in seinen Adern floss.
Kiriees Augen weiteten sich kurz vor Überraschung. „Das ist nicht wirklich witzig. Das war vor meiner Zeit aber es heißt6 das die beiden sich gepaart hatten.“
„Gepaart?“ Der Ton in Iasons Stimme verschärfte sich aprupt.

Scheiße das hätte ich vielleicht nicht erwähnen sollen. „Jedenfalls“, fügte Kiriee ein bisschen zu schnell hinzu, „ist das nun vorbei.

„Aber sie waren ein Paar sagst du? Ein sexuelles Paar...?“

„Nichts ungewöhnliches in den Slums. Es gibt selten Frauen dort wie du weißt.“
„Ja... Neun auf eine, nicht wahr?“

„Genau. Frauen gebären nur Männer. Darum sind sie in den Midas Harems so beliebt und kriegen den roten Teppich ausgerollt. Die Slums quillen vor scharfen Kerlen über die nie was besseres als eine alte Oma kriegen würden.“

„Aus Mangel an Frauen kann man davon ausgehen das die Männer dort alles nehmen was sie kriegen können, auch wenn es nur etwas altes und verbrauchtes ist“

„Aber wenn du es mit einer Frau tust dann wilst du sie doch jung und knackig.“

Kiriee sagte das mit einer Art von weltgewanntem Wissen. Die Tatsache war allerdings das er noch nie etwas mit einer Frau hatte. In den Slums war es sehr selten mit der reinen Rasse einer Frau überhaupt in einer Lebensspanne Sex zu haben. Kiriee kannte nur die Erzählungen der Betrunkenen aus den Bars.

Aber Kiriee hatte immer noch ein oder zwei Wissenspunkte die er teilen wollte, auch wenn dieses Wissen in der wahren Welt nichts bedeutete. Dennoch wollte er Iason mit dem Eindruck verlassen, dass er nicht nur ein dummes Kind war.

„Jeder weiß das es zu wenig Frauen gibt,“ fügte Kiriee hinzu. „Sie müssen sowas wie künstliche Fortpflanzung verwenden. Männer und Frauen die in Midas geboren werden nutzen künstliche Gebärmuttern, richtig? Natürliche Geburt ist steinalt.“

„Ceres ist bekannt für seine rücksichtslosen Prinzipien. Den ersten Schritt von einer tief verwurzelten Tradition zu machen bedarf einer Menge Energie und erregt großes Leid.“

„Ja, nun, Ceres kann seine Prinzipien vergessen. Wir haben kein Geld, keine Träume. Und darüber hinaus gibt es nichts in Aussicht. Wir haben sogesehen keinen Grund zu leben. Was wisst ihr Blaublüter schon von Leiden?“

Iasons einzige Reaktion war ein dünnes Lächeln das ein Grübchen in einer Wange entstehen lies.

„Selbst wenn man sich umoperieren lässt und zu einer heißen Braut wird“, fuhr Kiriee fort, „bedeutet das nicht das man es geschafft hat. Am Ende verbindet sich doch jeder mit allem was greifbar ist.“

„Ich denke man nimmt was man kriegen kann in den Slums. Und wie ist das mit dir?“

„Ich verkauf mich nicht unter Wert. Ich habe meine Prinzipien.“ Während er sprach warf Kiriee einen Blick auf Iason mit hochgezogenen Augenbrauen, als wolle er ihn herausfordern. Willst du versuchen mich zu zähmen?

Aber wie schon zuvor zeigte Iason keine Regung und deutete auch nichts mit seinem Blick an.

Kiriee senkte den Blick, seine Mimik verschwand während er leicht rot wurde. Als Iason darüber gesprochen hatte, warum war es Guy gewesen? Warum war es nicht Kiriee? Es war beschämend. Kiriee sah besser aus und war jünger als Guy.

Also warum?

Aber Guy hatte etwas, das Kiriee nicht hatte-eine Vergangenheit in Bison mit Riki. Kiriee wusste, dass er nach etwas verlangte, was sich außerhalb seine Reichweite befand und dies ließ ihn sich überflüssig fühlen. Es hinterließ einen bitteren Geschmack in seinem Mund.

„Weißt du,“ begann Kiriee, „Du bist gar nicht so normal. Du hast du selbst gesagt, Slummongrels sind nichts weiter als wertlose Punks. Du sagst nicht viel Gutes über uns. Für Elite wie du ist alles andere als ein Akademie ausgebrütetes Pet nichts wert, richtig?“

Kirie nutzte absichtlich die Sprache des Slums. Schauspielern zu diesem Zeitpunkt würde iason nicht beeindrucken somit entschied er sich stolz zu sprechen; er zog es vor seine Mongrelherkunft hoch zu puschen statt vorzugeben etwas anderes zu sein nur um zu gefallen.

Die einfache Klarheit war Kiriees Pluspunkt.“ Ich denke ist eine Frage des Geschmacks,“ antwortete Iason mit einem leichten Lächeln, die Frage die Kiriee an ihn gestellt hatte zurückgebend.

Warum sollte ein Blondie Interesse an einem Slummongrel haben? Es war nur natürlich das Kiriee vor Neugier starb. Aber Kiriee zögerte genauer nachzufragen. Wenn er zu viele Fragen stellen, oder ein Nein als Antwort nicht akzeptieren würde, könnte es sein, dass Iason sich von ihm abwandte. Die Angst zwang ihn zu schweigen.

Soweit es Kiriee betraf war der Tag an dem er in Mistral Park auf Iason gestoßen war, seine große Chance im Leben. Er wusste seine Chancen waren klein, aber er hatte eine Begegnung mit einem Blondie gehabt, und dies hatte eine neue Welt für ihn eröffnet-zum Guten oder zum Schlechten. Kiriee hatte nie zuvor eine solche Gelegenheit gehabt. Einfach nur darauf zu warten dass das Leben begann würde ihn nicht weiterbringen. Aber er hatte nicht die geringste Ahnung wohin es führte, und seine Frustration wuchs.

Dennoch, die Begegnung mit Iason hatte ihm etwas gegeben wofür sich zu leben lohnte, somit klammerte Kiriee sich an die kleinen, ungewissen Aufgaben, die Iason ihm anbot. Er fragte nach wenig und beobachtete jeden Schritt des Weges. Ein Mann der sich seinen Weg aus den Slums erarbeitete, konnte keine großen Gefahren eingehen. Aber trotz Kiriees eigener Vorsicht, wie weit er gehen konnte und wann, war es doch Iason der seine Vorteile gegenüber Slummongrels beiseite legte, und Kiriee in die Geschäfte einweihte.

In den Slums war Kiriee eine Ratte der seine Freunde an Androiden verkaufte und den Profit einsteckte. Kiriee interessierte es nicht wie sie ihn nannten-sie waren nur eifersüchtig auf das Geld dass er verdiente, und jaulten wie Hunde. Sie waren keinen zweiten Gedanken wert.

Es ist nicht der stärkste Kämpfer der am Ende oben ist, sondern der Klügste. Nur Dummköpfe und Niemande aber einen über ihren Verlust. Sid hatte das einmal gesagt, und Kirie lebte seither danach.

Bison hatte sich getrennt als sie die stä Jeeks rksten war. Was übrig war konnte nicht einmal die schlechten Jeeks fertigmachen. Wie die Starken gefallen waren.

Kirie konnte gar nicht glauben dass er jemals Riki bewundert hatte zu seiner Zeit als Anführer von Bison-Es bereitete ihm Magenschmerzen. Kirie war nicht mehr der gleiche der damals durch die Überreste von Bison gestreift war. Und dies Region den andern zu beweisen hatte er den Unterschlupf der Jeeks mit einer Tränengasbombe angegriffen und ihnen einen gehörigen Schrecken erteilt. Zu diesem Zeitpunkt waren Sie eigentlich nicht seine Zeit wert gewesen. Seine wahre Prüfung als man sollte noch kommen, aber er wusste dennoch dass er hatte was es brauchte.

Wer hat euch das gefallen? Das ist die Art Macht die ich nun habe. Ihr seid nichts weiter als Abfall. Eine neue Tradition beginnt mit mir, und die Dinge werden nun anders.

Er konnte jeden Job übernehmen, egal was es war, wenn man ihn nur die Chance gab. Und er hatte bisher schon so viel Unglück gehabt dass die Dinge noch besser werden konnten. Solange er diese Gedanken weiterhin seinen Kopf behielt, würde sein Selbstbewusstsein nicht leiden.

Er war nicht arrogant genug um zu glauben, Iasons komplettes Vertrauen zu haben. Aber der Blondie schien ihm nicht abzulehnen. Für den Moment war dies genug für ihn. Er verstand die einzige Regel ihrer Verbindung untereinander:

Frage nicht, rede nicht.

Danach stand Kirie auf und ging. Iason hatte es nur geschafft zehn Minuten in seinem ansonsten vollen Terminkalender zu finden, aber Kirie zählte schon diese Zeit mit dem Blondy als ein Gewinn.

Iason betrachtete Kiriees Rücken bis dieser verschwand. Er lachte leise für sich selbst. Der Junge hatte nichts in der Hand und bluffte so gut er konnte. Auch wenn er aus demselben Slum kam so war der Unterschied im Charakter doch beeindruckend.

Kleinere Besorgungen zu machen war alles wofür dieser hier gut war. Das böse, kalte Lächeln zeugte von seinem zweifeln Kirie je wieder zu sehen. Aber-solche Dinge wann immer schwer zu sagen.

Seine Gedanken wurden von Raoul Stimme unterbrochen. „Bin ich zu früh?“ Fragte Raoul. Und obwohl er es mit der ruhigen Art seiner Stimme verschleiern wollte, zeigte das Lächeln seinen Augen seine tiefe Neugier. Er musste auf dem Weg herein Kirie begegnet sein.

Ein dünnes Lächeln zeigte sich auch Iasons Lippen. „Nicht wirklich. Jedenfalls nichts dass sich etwas angehen würde.“„

„Ist das so? Es scheint erzählte ich Wind von Menschen bekommen wie nichts Gutes im Sinn haben.“

„Das bildest du dir nur ein.“

„Ich dachte du hättest heutzutage keine Zeit um dich mit Slummongrels zu treffen.“

Der scharfe Unterton von Sarkasmus in Raouls Aussage störte Iasons Verhalten nicht. „Warum testest du nicht mal einen von ihnen, Raoul? Es könnte dir gefallen.“

„Anders als du,“ begann Raoul während er sich auf das Sofa setzte, „Ist Abfall tauchen nicht mein Stil. Ein ordentlich gepflegtes Midas Pet hat mehr zu bieten als einen wildem Mongrel zu zähmen. Ich würde lieber Viren mit einem alten Elektronenmikroskop analysieren.“

Raoul Hamm war einer von Tanagura’s biotechnischen Spezialisten. Die sturköpfigen Commonwealth Bürokraten-und besonders die, die sich selbst „religionstreu“ nannte-bezeichneten ihn als verrückten Wissenschaftler der nicht einmal Gott fürchtete.

Wenn es nach Raoul ginge, während die Mysterien des Lebens nicht länger Gottes Handwerk. Er zog das vor, was wissenschaftlich bewiesen werden konnte. Wenn er wirklich ein verrückter Wissenschaftler wäre, dann wäre er wenigstens nicht ganz so schlecht wie die, die ihre Mitmenschen im Namen Gottes im Unglauben ließen. Während Raoul niemand war der unnötige Kämpfe begannen, so war dies doch etwas auf das er eine komplette Antwort suchte.

„Aber du solltest dies nicht als mehr sehen als ein Ausdruck meiner grundlosen Angst. Deinen vollgepackten Kalender zu unterbrechen um sich mit Mongrels zu treffen weckt in mir die Sorge, du konntest ihn schlechte Angewohnheiten zurückfallen. Warum bestehst darauf das Verbotene zu tun? Genießt du es?“ Raouls Stimme war schwer von Unverständnis.

„Es ist nicht wie das erste Mal.“

„Aber du hast Gefallen daran gefunden oder?“

„Was soll das?“ Antwortete Iason ruhig. „Woher die plötzliche Neugier?“

Raoul zuckte mit den Schultern. “Mir kam da dieses Gerücht zu Ohren das es in den Slums einen Mann gibt der genauso aussieht wie er.“

„Dafür gibt es einen Grund. Er ist es. Das sind aber verdammt alte Nachrichten denn-es ist fast ein Jahr her, seit ich es gehört habe.“

Das Lächeln verschwand aus Raoul’s Gesicht. „Das ist nicht witzig Iason. Pets müssen in Midas verkauft werden. Du kannst solche Regeln nicht ignorieren.“

„Hast du nie die Regeln gebrochen? Alles was ich getan habe war sein Ring entfernt. Er brauchte nur etwas Frieden.“

“Seinen Ring zu entfernen bedeutete nur das seine Registrierung aufgehoben wird. Da gibt es keine Ausnahme.”

„Er ist ein Slummongrel. Er hat noch nicht mal eine Midas PAM Registrierung. Die PET Gesetze gelten nur für Midas gezüchtete Pets. Woran liegt also das Problem den Ring der Kreatur zu entfernen und ihn in die Slums zurückzuschicken?“

Als Iason dies klarstellte fand Raoul keine Worte um zu antworten. Mehr als seine Ich-schere-mich-einen-Teufel-darum-Einstellung war es Iason’s Art, das Pets Gesetz zu seinen Gunsten zu verdrehen, was Raoul beunruhigte

„Oder eine externe Kontrolle und ohne eine psychologische Einwirkung habe ich ein Slumongrel hereingebracht und drei Jahre trainiert. Drei Jahre, Raoul! Nach all dem, erwartet du wirklich, dass ich ihn weg werfe?“

„Das heißt also du hast eine PET Registrierung nicht gelöscht?“

„Natürlich nicht! Ich habe seinen Ringen Phantome etwas freizugeben. Er ist ein sturer, rebellischer Slummongrel, in eingesperrt zu halten Tag und Nacht würde ihn nur ersticken.“

Raoul lehnte sich zurück, seufzte heiser. Seine Mimik wurde nur noch ernster. „Ich dachte du hättest deine Lektion gelernt nach dem was passierte.“

Iason verengte etwas die Augen als er sich an den Skandal von vor einem Jahr erinnerte. Der sogenannte „Daryl Vorfall“. Iason’s Furniture hatte das Sicherheitssystem gehackt und Riki ermöglicht zu fliehen. EOS Sicherheitssystem gehackt durch ein Stück Furniture. Das allein war ein schwerer Schlag der das Selbstbewusstsein der Elite getroffen hatte.

Aber selbst zu diesem Zeitpunkt hatte Iason auf die aufkeimenden Problemen EOS mit einer stoischen Ruhe reagiert. Auch wenn er seine Verantwortung in diesem Problem übernommen hatte so Sprecher doch logisch und rational die Probleme bei Seite.

Raoul konnte sich noch immer an jedes Detail erinnern.

An diesem Tag hatte Iason im EOS Sicherheitsraum gearbeitet. Die Sicherheitsbedingungen dort waren so straff wie überall in Tanagura. Er war gerade mit einer Aufgabe fertig geworden, als Raoul ihn zu einem privaten Essen eingeladen und dort das Thema angeschnitten hatte: „Das Ding von dir benimmt sie immer noch unmöglich.“

Ein Lächeln verzog Iason’s Gesicht. „Was du doch für gute Ohren hast Raoul. Was du nicht bist gestern in Keelers Laboratorium?“

„Und ich kann nach EOS zurück um es in Aufruhr zu finden. Natürlich habe ich es sofort bemerkt. Was war es diesmal?“

“ Er hat seinen Code abgestreift und ist aus EOS entkommen,” erwiderte Iason in ruhigem Tonfall.

Aber selbst Raoul - der schon vor langer Zeit Riki’s Verhalten als Ergebnis von schlechten Training abgetan hatte-war doch diese neuen Ärger überrascht.

„Ich dachte du hättest sie nach dem Ärger mit Mimea endlich erzogen. Aber es doch immer so unverfroren wie zuvor, erlitt immer noch nach seinen Slum Regeln.“

„Du bist gerade erst zurück und lachst schon über mich. Warum bist du so wütend sobald Riki’s Name auftaucht?“

„Er interessiert mich nicht,“ erwiderte Raoul, die Augenbrauen zusammen ziehend. „Ich ertrage es nun nicht den Abfall wie er dich wie ein Trottel aussehen lässt.“

In den vergangenen drei Jahren, egal welche Aussage Raoul auch gemacht hatte, hatte sich Iason nicht verändert. „Ist das alles was du mir sagen willst?“

„Ich gehe davon aus, er wurde verhaftet?“

„Selbstverständlich. Endlich wirklich fliehen können. Der Petring sorgte dafür.“

„Und nur dein idiotisches PET würde solch eine Aktion wagen, während es einen D-Type Ring mit eingebautem GPS trägt.“ Solch Verhalten setzte Riki weit hinter Raoul’s Verständnis.

„Er kam immerhin bis Prage. Jeder war recht beeindruckt.“ Iason seufzte dramatisch. Aus irgendeinem Grund war er doch recht zufrieden mit sich.

Soweit es Raoul betraf war dies eigentlich nur Beweis von schlechten Geschmack. „Hör auf zu grinsen Iason. Dein PET ist durch die Sicherheitszone von EOS gebrochen und abgehauen. Niemand lacht. Es sollte bestraft werden.“

Raoul sprach mit einer sehr ernsthaften Stimme, aber Iason nahm davon keine Notiz. „Sag doch solche Sachen nicht,“ erwiderte Iason. „Dank ihm haben wir eine Hintertür in den angeblich fehlerlosen EOS Sicherheitssystemen gefunden. Stelle dir vor wie schlimm das hätte sonst werden können.“

Raoul seufzte lang. „Du kommst aus jeder Katastrophe ohne Probleme heraus Iason. Du drehst jede Tatsache so, dass sie deiner Vorstellung entspricht.“

Iason gab nicht einer der vielen Probleme nach die den Druck auf ihn erhöhten als Riki’s Besitzer. In Zeiten wie diesen, war Raoul immer wieder fasziniert von Iason’s Fähigkeit die Dinge zu seinen Vorteil zu drehen.

„Ich nehme die Dinge einfach so wie sie kommen. Wenn ich dazu nicht in der Lage wären, wäre ich nicht qualifiziert dazu den Markt zu leiten.“

„Aber kann der gefürchtete Eismann ein ungezogene PET handhaben?“

Raoul hatte diesen Satz schon viel zu oft verwendet und so langsam ging es Iason auf den Geist. Warum konnte Raoul sich nicht die die anderen Blondies verhalten und einfach nur zusehen?

“ ich habe keine Verlangen danach mit ihr weiterhin über Riki zu debattieren,” erwiderte Iason, absichtlich eine gewisse Kälte in seine Stimme legend, um zu zeigen dass manche Dinge nicht verhandelbar wären.

„Aber kannst du diese Dinge wirklich diesmal durchgehen lassen? Das ist nicht einfach nur eine Begegnung zwischen einem PET und der Sicherheit. Das System zu hacken ist ein richtiges Verbrechen.“

“ es gibt für ein normales PET keinen Weg einen Sicherheitsterminal zu benutzen und etwas zu tun. Und wenn ein PET dazu in der Lage wäre, dann müssten noch detailliertere Sicherheitspläne entworfen und ausgeführt werden.“

„Das PET von dir hat mehr Hinterlist und Tücke in sich, als es braucht.“

Es stimmte, wenn es um Hinterlist und Tücke ging, war Riki weit in Führung. Manche würden es auf seine Erziehung in Guardian schieben. Aber wenn man bedachte dass alle Mongrels im Alter von 13 Jahren aus dieser Einrichtung flogen und gezwungen waren zu lernen zu überleben, waren diese Fähigkeiten sicherlich nicht geeignet um damit zu prahlen. Ein hoher IQ gehörte nicht zu und gezwungenermaßen zu einem klaren Verstand.

Ohne jeden Zweifel hatte Riki das Zeug dazu eine erstklassige kriminelle Organisation zu führen. Seine direkte unverblümte Arroganz veränderte sich nicht, aber die Ausbildung die Iason ihm zukommen ließ, trieben diese Qualitäten in den Vordergrund.

Raoul wollte glauben, dass Iason einfach nur rohes Material nach EOS gebracht hatte um zu beweisen, dass er einen Stein in ein Juwelier verwandeln konnte… aber vielleicht wollte Iason Riki auch nur reizen. Das Ding hatte das Böse in den Augen und keinen Geschmack für Kleidung. Es war unvorstellbar für jedes andere PET eines Blondies. Es an einer Leine herumzuführen machten jedem klar wie groß die Unterschiede zwischen ihm und den anderen Pets waren.

Nachdem sie sich an die Schwachsinnigkeit der Haustierhaltung gewöhnt hatten, traf dies die Elite al seine vollkommene Perversität. Die Aufschreie des Schocks und der Überraschung brachen erneut aus. Sie legten sich so über diese einzigartige Eigenschaft von Iasons PET auf, dass die ursprüngliche Aufruhr über Rikis Herkunft verblasste.

Dennoch, sie waren so fasziniert von der Kreatur, dass sie ihre Augen nicht abwenden konnte. Es war Iasons PET, und so ein Sonderling. Sie behaupteten dass dies der Grund war, warum sie jede seine Aktion verfolgten

„Und dann gibt es da noch diese Sache dass er sich mit dem Furniture zusammengetan hatte,“ fuhr Raoul fort. „Du musst dich darum kümmern.“

„Mit wem denkst du redest du gerade? Ich werde bei so etwas nicht in die andere Richtung sehen.“

“Entschuldige,” erwiderte Raoul zurückhaltend. “ Natürlich habe ich nichts anderes erwartet.”

Iason hatte die Unterhaltung mit Raoul beendet aber das Gespräch hatte ihn aufgewühlt, dies zeigte seine Miene deutlich.

Iason war nicht so nachgiebig, als könnte er ein so schwerwiegendes Verbrechen wie das hacken des Systems ignorieren. Wie versprochen verurteilte er das Stück Furniture,

genannt Daryl, zum Tode. Dazu gab Iason endgültig zu, dass Riki der Grund für das Verbrechen und somit Schuld an all dem Ärger hatte. Riki wurde abgestoßen.

Jedenfalls hatten das Raoul und viele andere Bewohner von EOS geglaubt. Mit einer einzigen Aktion, war das Problem aus der Welt geschafft. Erst konnte wieder zur Normalität und Friedlichkeit zurückkehren.

Iason hatte wieder an den Midas Auktionen mit zunehmender Regelmäßigkeit teilgenommen. Die Vorstellungen waren das ser nach einem neuen PET suchte. Natürlicherweise wurde dies der neue Focus der Aufmerksamkeit in EOS. Aber als die Leute das Gerücht hörten, dass Iason einen weiteren Slummongrel auf der Suche nach Erfahrungen angerührt hatte…

Er lernt es wohl nie, hatten sie sich untereinander lachend mitgeteilt.

Dann hat es dieses unerwartete Gerücht gegeben dass ein Mann der Riki ähnelte in den Slums aufgetaucht war. Raoul war schockiert gewesen. Sicherlich würde Iason nicht soweit gehen.

Dennoch konnte er die Sorge in seinen Gedanken nicht verbannen. Um es selbst zu sehen hatten Raouls Nachforschungen ihn nach Mistral Park geführt. Aber bevor er sich sicher sein konnte, hatte Iason schon die Wahrheit zugegeben. Raoul war noch besorgter gewesen, als Iason angefangen hatte die Bedeutung des PET Gesetzes zu seinem Nutzen zu verdrehen.

“Ich habe ihm für ein Jahr ’Erholung’ gegeben“, erklärte Iason. „Ich lasse ihn eine Weile frei herumlaufen. Ein gerechtes Zeitlimit wie ich denke. Ich hatte nicht damit gerechnet dass es so werden würde wie er war. Aber da also war, ist das jener zurückbringen das einzige Verantwortungsvolle was ich als die Besitzer tun kann siehst du das ich auch so?“ Fragte Iason mit einem charmanten Lächeln.

Raoul hatte nicht die geringste Ahnung was in Iason Gedanken vorging. „Was hast du mit dem Ding vor?“

„Nichts wirklich. Ich bin nur gespannt darauf zu wissen wie er reagiert wenn man ihn vor die Wahl stellt zu seinem alten Liebhaber oder seinem Stolz. Das ist alles.“

„Er ist nichts anderes als ein Slummongrel. Es ist nicht so wie du das etwas so ernst nehmen würde.“

„Ist nicht wenig?“ Iason sah zu Boden und nahm einen tiefen Atemzug. „Wenn er nicht was anderes wäre als ein PET, hätte ich nicht Reihe aber damit verbracht in einer kurzen Leine zu halten. Ich mag vielleicht aus einer Laune heraus gehandelt zu haben zu Beginn, aber ich habe sehr bald ein unerwartetes Level erreicht. Besonders nach der Sache mit Mimea. Nur mein Gehirn ist organisch, aber das macht mich immer noch nicht weniger menschlich.“

Faulen mochte ist damit zu prahlen dass am Ende des Tages sich keine Geheimnisse in den unergründlichen Weiten des Universums versteckten. Aber nun weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Soweit es Raoul betraf, war Iasons Gehirn ein größeres Mysterium als alle Geheimnisse des Kosmos.

„Wenn ich dir sage das ich - das ich Riki liebe würdest du vermutlich lachen. Ist es nicht so Raoul?“

Raum war so abgelenkt von den Worten die aus Iasons Mund kamen dass er sprachlos war. Er konnte sich nicht entscheiden ob er diese überraschende Beichte mit Lachen oder einer schwäbischen Bemerkungen beantworten sollte.

Iason warf einen Seitenblick auf Raoul, ein hämisches Lächeln auf seinen Zügen. Er kämpfte mit einem Dilemma welches aus den Gefühlen und seinen Stolz als Blondie resultierten. Um seine Gedanken für einen Moment freizubekommen, lehnte Iason sich zurück, stellte sich die komplizierten Tage vor die da kommen würden.

Als Riki vor einem Jahr an diesem Tag in Prage festgenommen worden war, war Daryl in eine separate Zelle im Sicherheitszentrum gebracht worden. Daryl hatte keine Anzeichen gemacht fliehen zu wollen oder sich zu widersetzen. Sein Gesichtsausdruck war von ungewöhnlicher Sanftmut gewesen. Bei näherer Betrachtung waren sie doch ein Blick gewesen, den Iason noch nie zuvor gesehen hatte – vielleicht ein Gefühl der Selbstzufriedenheit.

„Verstehst du warum du hergebracht wurdest, Daryl?“

„Wie geht es Meister Riki? Was wurde aus ihm?“ Fragte Daryl, Iasons Frage ignorierend.

„Er wurde in Prage eingefangen.“

Daryls Augen schimmerten für einen Moment. Iason konnte ist schwer glauben. Hatte Daryl wirklich gedacht Riki könnte fliehen? Ein Schatten hatte sich auf Daryl’s Gesicht gelegt, ein Zeichen der Erkenntnis welche Dummheit er begangen hatte und nun bereute.

Nun ist es zu spät für solche Reue. Iason kam nicht umhin, wie diese Worte auf ihn zurückfielen verkleidet in Spott und Kritik.

„Riki ist nun in einer Gefängniszelle. Er war schwer zu handhaben also haben sie ihn etwas betäubt.“

„Es nicht verletzt oder?“

“Das Sicherheitspersonal von EOS ist darauf trainiert Pets so zu handhaben das ihn kein Schaden entsteht.”

Daryl seufzte vor Erleichterung auf.

Um ehrlich zu sein, hatte Riki um einiges mehr Ärger gemacht als erwartet, und war ebenso sehr verletzt worden wie wie er das Sicherheitspersonal verletzt hatte. Aber es gab keinen Grund dazu dies Daryl mitzuteilen. Das war kein Akt von menschlicher Freundlichkeit, es war einfach die Tatsache dass die Sorge keinem von ihnen gut tun würde.

„Also sag mir – warum hat er diese geistesschwacher Aktion getan?“

Daryl hob den Blick und sackte in klarer und ruhiger Stimme: „Nein. Das war meine Idee. Meister Riki wusste nichts davon.“

„Er hatte ich gezwungen und du warst hilflos zu widerstehen. Sagte jetzt von den Dinge werden völlig einfacher werden.“

Aber Daryl weigerte sich den einfachen mitzugehen. „Ich bin der Verantwortliche für das Hacken des Sicherheitssystems. Es wurde mir nicht befohlen und ich wohl auch nicht gezwungen.“

In gewissem Maße bei Iason sehr zufrieden damit Daryl so stolz zu sehen. Aber zur gleichen Zeit riss die Aussage an unerfreulichen Erinnerungen in seinem Herzen.

„Warum?“ Fragte Iason erneut.

„Weil Riki so besessen von diesen Türen war,“ war Daryls einfache und klare Antwort.

Iason bemerkte schnell das Daryl sich auf die Türen in der großen Halle von EOS bezog. Es war die einzige Verbindung zwischen EOS und der Welt außen. Hin und wieder war Riki in die Lobby gegangen und hatte seinen Blick auf diese Türen fixiert. Er hatte diese Türen angestarrt, keine Muskel bewegend, bis die Sicherheitsleute in sein Zimmer zurückgebracht hatten. Es war so oft passiert das ist nicht wert war erwähnt zu werden. Ohne ein Wort zu sagen waren die Gedanken jedoch seinen Kopf gingen so präsent wie die Nase in seinem Gesicht: eines Tages wird dieser Petring weg sein und ich werde durch diese Türen gehen.

Diese Türen zu durchschreiten und in die Außenwelt zu gehen war keinem anderen PET in den Sinn gekommen außer Riki.

Diese Türen zu durchschreiten bedeute die Löschung ihre Registrierung während sie sich auf dem absteigenden mit befanden. Nur Riki war pervers genug, sich an einen anderen Ort zu wünschen.

„Airline selben Gefängnis aufgewachsen wie du. Willst du damit sagen das er dir leid tat?“

„Nein. Ich wollte nur-„

„Du solltest nicht so unzufrieden mit deinem Status als Furniture eines Blondy sein. Die Strafe für das Hacken ist groß. Du musst in dessen bewusst gewesen sein. Also warum hast du das getan?“

Iason musste es wissen. Wie konnte dieses Furniture – das doch unfehlbar treu zu ihm sein sollte – etwa so Dummes getan haben? Was hatte Daryl gedacht? Was hatten diese Augen gesehen?

„Hat Meister Iason es nicht bemerkt? Seit kurzem ist Meister Riki nicht sehr gesprächig. Seit er mit Meister Iason geschlafen hat war er fiebrig. Es forderte seinen Tribut.“

Iason hatte es bemerkt auch wenn er vorgegeben hatte es nichts zu tun. „Nichts davon ist in seinen medizinischen Aufzeichnungen. In den letzten drei Jahren kann nichts davon in seinen Untersuchungen vor. Die Ärzte schrieben dies deiner Fürsorge gut.“

Das war nicht übertrieben – wenn es darum ging nach Riki zusehen war Daryl aufmerksamer als manch anderes Furniture. Seine Einstellung als Furniture zu dienen konnte nicht der einzige Grund sein. Ganz egal wie sie Riki’s Temperament zuschlug Daryl wich nicht zurück.

Stoiber und unbelehrbar zu sein war am Riki’s starke Seiten aber Daryl hatte Geduld und Ausdauer im Ausgleich. Daryls Argumente beruhigten ihnen. Dies war das wiederholende Muster der letzten zwei Jahre.

Aber während er still war zeigten seine Augen eine breite Palette der Emotionen. Riki sah etwas in Daryl was Iason nicht erkennen konnte. Es war mehr als einfach nur sich an das Gesicht des anderen zu gewöhnen. Iason hatte noch nie die Art von Distanz zwischen PET und Furniture beobachtet die nicht zu einem Streit führte.

“ Master Riki hatte immer gesagt es wäre nichts, aber ich denke nicht dass dies der Fall war.“

„Du bist kein Arzt. Du bist nur ein Furniture, Daryl.“ Iason kehrte zu seiner typischen direkten Art zurück.

„Ich weiß nicht welche Art Leben Master Riki in den Slums gelebt hatte, aber ich weiß wie Master Riki war als er noch in Guardian war.“

Nicht das Flimmern eine Emotionen zeigte sich auch Iason’s Gesicht als Reaktion auf diese überraschende Erkenntnis. Es war nicht unmöglich. Die Furniture in EOS kamen allesamt aus Guardian, ein Geheimnis welches nur einer Handvoll der Elite bekannt war. Es war der Grund warum Iason nicht sonderlich überrascht war das Daryl und Riki sich schon mal die Gegend gewesen waren.

„Auch um wie viel bist du älter?“

„Drei Jahre. Aber wir waren in anderen Blocks eingeteilt.“

Darin war bekannt dafür unterschiedliche Ausbildungen in unterschiedlichen Blöcken zu machen. Kinder in unterschiedlichen Blöcken hatten selten die Gelegenheit miteinander zu agieren. Rechnete man dazu die drei Jahre Unterschied war die Möglichkeit auf ein Aufeinandertreffen sehr gering.

Und dennoch sagte Daryl nun das er Riki von Guardian kannte. Bevor Iason fragen konnte lieferte Daryl selbst die Antwort. „Auch wenn den unterschiedlichen Blöcken waren kennen die meisten der Furnitures hier Riki.“

„Riki kennt keinen von euch,“ sagte Iason. Er war sich sicher das Riki nicht nur vorgab keine der Furnitures zu kennen. Sie war für ihn Fremde.

„Aber wir kennen ihn. Der schwarzhaarige, schwarzäugige Riki war schwer zu übersehen. Es war als wäre etwas unwirkliches, fremdes in Guardian angekommen. Riki hatte eine andere Einstellung als der Rest von uns. Er freundete sich mit Niemandem an. Die Menschen sagten er würde sich nicht man seine eigenen Block Mitbewohner erinnern. Aber da es sich um Riki handelte war das für uns keine Überraschung.”

„Und nun?“

„Ja. Er hat sich noch nie jemanden untergeordnet egal bei was. Egal was passiert ist, er hat sich nicht verändert. Das war der Grund, warum wir immer dann, wenn unsere Freizeit kam wir darum wetteten, wer einen Blick auf das Problemkind werfen würde, mit dem die Schwestern nicht klar kamen. Und wenn einer von uns es schaffte, vergaßen die es nicht. Er war so ungewöhnlich.“

“Er sticht wirklich hervor, selbst jetzt.” Iason konnte sich fast vorstellen wie Riki in Guardian ausgesehen hatte.

„Er hat sich nichts verändert. Selbst doch eine Leine gebunden würden auch weiterhin sein Leben als Slummongrel leben statt auf ein PET reduziert zu werden. Darum beneide ich ihnen und darum leide ich für ihn. In nur beobachten zu können und sich zu fragen was werden würde, macht seinen Anblick nur noch schmerzhafter.“

Bis zu einem gewissen Punkt verstand Iason Daryls Einstellung. Denselben Riki vor Augen habend war es nicht schwer den Zwiespalt in Daryls Gedanken zu verstehen. Unnötig die Tatsache zu erwähnen, dass Iason Daryl befohlen hatte Riki oral zu befriedigen.

Daryl du wirst diesem Slum Abfall mit einem und beibringen was all dieses wären als Ergebnis haben wird. Hab Spaß aber dass sie nicht kommen. Dafür werde ich sorgen.

Furnitures waren darauf trainiert ihre Meister zu gehorchen. Dies war ihre einzige Regel um ihr bestehen in EOS zu garantieren.

Einen schmerzhaften Blick unterdrücken und hatte Daryl sein Gesicht zwischen den Beinen des sich wehrenden Mongrels vergraben und an dem geleckt, was er nicht haben konnte.

Die Erniedrigungen beiseite legend hatte Daryl Riki desinteressiert und direkt bedient. Außer einmal. Einmal waren Daryls Emotionen hervor gebrochen.

Es war als Riki sich Daryls oralen Diensten wie sonst auch erwehrte und ihn in jeder Sprache beschimpfte, die ihm in den Sinn kam. Aber dann sagte oder tat Riki etwas, was Daryls Geduld überspannte. Unerwartet war Daryl wirklich wütend geworden.

Du bist ein Furniture, Daryl. Erinnere dich an deine Position.

Iason hatte Daryl sanft gerügt und dies hatte ihn davon abgehalten Riki zu schlagen. Da er diese Aktion hatte zurückweisen müssen, bedeutete das Iason den Wert von Daryl als Furniture überschätzt hatte.

Pets waren einfach gestrickte Nymphomanen – so waren sie aufgezogen worden. Aber genauso einfach gestrickte Furniture zu haben bewies sich als problematisch. Allein aus diesem Grund war Daryl etwas besonderes. Iason konnte nicht anders als Daryl dafür zu bewundern den Elan und die geistige Fähigkeit zu haben sich in das Sicherheitssystem zu hacken.

„Wenn Meister Riki nachgeben würde, könnte er glücklich sein. Aber wenn ich darüber nachdenke wie Meister Riki damals war, beleidigt ihn so sehr das meine Brust Schmerz. Solange ich diese Eifersucht in mir nicht loswerden, kann ich nicht als Furniture funktionieren und somit…“ Daryls Stimme versagte als sie versuchte Wort auszusprechen. „… darum werde ich niemanden einen Gefallen tun. Ich kann den Gedanken nicht ertragen das Meister Riki zu etwas anderem wird als sie war. Darum…“

“Du wolltest sehen ob er noch etwas stolz in sich hatte oder ob dazu nichts mehr geworden war als zu einem normalen PET?

Daryls einzige Antwort war Iason anzusehen.

„Nur aus diesem einzigen Grund bist du bereit ein perfektes Blondie Furniture in den Müll zu werfen?“

Iason dachte immer noch das diese Aktion dumm gewesen war, aber dies war auch das Schlimmste was er davon halten mochte da er Daryls Gedanken verstand. Er war erstaunt darüber dass er sich solche Gedanken über ein Furnitre machte. Er brauchte einen Moment um seine Gedanken zu sammeln.

„In EOS“, erwiderte Daryl, „sind Furniture eine verzichtbare Sache wir sind Gegenstände die einem Pet dienen und dessen Gewalt ausgesetzt sind – ist das nicht der Grund warum Furnitures eine so kurze Lebensspanne haben?“

„Fünf Jahre lang hast du nichts anderes getan als seine Position als Furniture auszufüllen. Ist Riki so viel wert dass du bereit bist dein Leben wegzuwerfen?“

„Meister Riki ist nicht ersetzbar so wie ich. Er hat mich wie ein anderes menschliches Wesen behandelt es ist wahr dass er nie freundlich mit mir gesprochen hat oder meine Zuneigung gewinnen wollte, auch habe ich noch nie das Verlangen danach in seinen Augen gesehen. Aber er hat mich auch nicht abweisen behandelt so wie andere Pets. Mag sein dass ich etwas zu weit gehe, aber ich will dennoch etwas für ihn tun. Einfach für einen Moment den wir geteilt haben – um mehr kann ich nicht bieten.“

„Westen er damit sagen dass du lieber wie ein Slummongrel wärst?

Für einen Moment erschien ein Ausdruck trauriger Freude auf Daryls Gesicht. Doch genauso schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle.

„Es war das erste und letzte Spiel dass ich gespielt habe, mit dem Schicksal von Meister Riki und eurem Stolz als Ausgleich. Somit biete ich natürlich alles an was ich besitze um es auszugleichen. Nichts wird nicht glücklicher machen als Meister Riki wieder vollständig zu sehen.“

„Riki wirklich glücklich sein über dein Opfer.“ Die Worte verließen Iason Lippen ohne nachzudenken, senkten seine Mundwinkel nach unten. Sicherlich würde Riki trauen über das was Daryl getan hatte. Er würde nicht um sich selbst weinen, aber er würde sich sicher verantwortlich fühlen für Daryls Schicksal, und die Erinnerung würde sich tief in sein Herz einbrennen als selbstauferlegte Buße für den Tod.

Iason konnte das nicht erlauben. Nicht sollte sich in Rikis Herz einbrennen außer Iason selbst.

Daryl sah Iason mit großen Augen an. „Dies ist allein meine Schuld also habt Gnade mit Meister Riki. Bitte – ich flehe euch an.“

“Wenn du die Schuld für alles auf dich nimmst und Riki schätzt, weißt du das keine Strafe ausgelassen werden kann.”

„Ja.“

„In diesem Fall solltest du als Beispiel für alle in EOS dienen um ihnen zu zeigen was sie erwartet wenn sie solch ein Verbrechen begehen.“

Selbst als er dies sagte, zeigte Daryl keine Reue. Er sah Iason nur an und senkte den Blick.

Hin und wieder taten die Kreaturen aus den Slums überraschende Dinge – das war etwas was seine Zeit mit Katze ihm beigebracht hatte.

Mensch entwickelten sich aufgrund ihrer Umgebung, aus Selbstschutz, als Produkt der Leidenschaft oder auch nur als ein Ergebnis von Verlust. Aber eine Sache änderte sich nie an ihnen.

Sie konnten ein immer wieder überraschen.

Iason Mink war eine der elitäre Aristokraten die von Jupiter auserwählt worden waren das Rückgrat von Tanagura zu bilden. Er war eine neue Art von Mann der aus Jupiter’s Sinn für Selbstdarstellung entstanden war. Für lange Zeit hatte Iason mit einem Sinn von Stolz und Loyalität durch den kollektiven Willen den er mit seinem Erschaffer teilte gelebt. Aufgrund dessen hatte er die untrügliche Bestätigung dass seine Existenz die anderer Menschen überflügelte. Bevor er Riki gesoffen hatte hatte er keinen Zweifel daran gehegt dass sein Gehirn unempfindlich von all den menschlichen M Optionen war die Kreaturen aus Fleisch und Blut verfolgten.

Er glaubte dass das fortbestehen dieser verformten Rasse Midas notwendig war um die Herrlichkeit von Tanagura zu zeigen. Die Zucht und Benutzung von Menschen als Pets spiegelte die Würde und Majestät der Elite wieder. Sie taten nur ihre Pflicht

Aber dann war auf Riki getroffen, und diese Überzeugungen brachen zusammen.

Vor Riki hatte Iason das Gefühl gehabt, dass Rassen wie die Slummongrels Abfall waren, oder Hoffnung auf eine respektable Zukunft. Aber die lebhaften, vibrierenden Bewegungen von Rikis Körper erfreute das Auge. Die Hizou seines Körpers der alle angebotenen Vergnügen akzeptierte beeindruckten an Iason das Besondere in der menschlichen Rasse. Darüber hinaus hatte Riki ein Gefühl von unbändigen Stolz der in Schwierigkeiten brachte. Seine kostbaren, perlschwarzen Augen enthüllten jede Emotion ohne Kompromisse.

Iason fühlte die volle Wirkung dessen, was bedeutete, ohne Erziehung oder Bildungsprogramm aufzuwachsen. Immer wenn Riki in sein Blickfeld kam erfüllte Iason ein Gefühl der Irritation, ein neues Gefühl der Überraschung. Er fühlte warme Tentakeln, die sich wie Schlangen durch seinen Körper zogen.

Als ein Android, hergestellt aus der destillierten essence eines biologischen Gehirns, wusste Iason dass er dies nicht fühlen durfte. Aber der schwache Impuls von etwas, das „Emotion“ genannt wurde, würde nicht verschwinden. Es hatte sich in seine Gedanken eingegraben. Das, was nicht dort sein sollte, pochte wie ein Phantomschmerz in ihm.

Die Emotionen waren so rau, dass sie ein Gefühl des Ekels in ihm weckten. Ein Fieber in stieg aus heimlichen und oft unverständlichen Empfindungen und verbrühte seine Seele. Es wies in seinen Grund für die Mitgliedschaft in der Tanagura Elite in Frage stellen und er zweifelte an seinem Stolz als Blondie.

Von einer Art Taubheit verwirrt, verspürte er zeitweise ein Hunger, den der Verstand nicht erfassen konnte. Wollte er Riki mehr als ertragen konnte? Gibt es jemanden unter uns der eine solch glitzernde Seele nicht beneiden würde?

Vor Zorn brüllend und alles zu läuten war einfach – aber Iason hatte eine Tür geöffnet ihr nicht mehr schließen konnte. Seine Impulse töteten den Verstand. Iason war sich bereits bewusst, dass irgendwo in ihm, wie schwach auch immer, er die Instinkt eines gewöhnlichen Menschen besaß.