Chapter 4

 

Es dauerte zwanzig Minuten um von der Cuzco Avenue zu Rikis Wohnung zu laufen. Die Sonne schien für diese Jahreszeit ungewöhnlich schnell unterzugehen. Als sie ankamen, war es schon dunkel.

"Worüber wolltest du mit mir sprechen?“ Das war die erste Frage die Rikis Mund verlies nachdem sie dessen Appartment betreten hatten. „Vergiss den Smalltalk. Ich will einfach zum Punkt kommen.“

Riki wollte die Sache hinter sich bringen und Katze so schnell wie möglich wieder los werden. Direktheit war dabei die einfachste Methode diese Nachricht zu kommunizieren.

Er bot Katze einen Stuhl an, aber Katze setzte sich nicht. Er lehnte sich an die Wand und zündete sich eine Zigarette an.

"Dieses Kind Kirie,“ begann Katze schlussendlich. „Der mit den verschiedenen Augen. Kennst du ihn?"

Kirie's Name in den Raum geworfen lies Riki erschaudern. Nach all dieser Zeit wieso hörte er den Namen aus Katzes Mund? Er konnte sich nicht vorstellen das die Sache mit den Jeeks bis zu Katzes Ohren durchgedrungen war – aber vielleicht wusste er auch einfach nicht wie weit Katze seine Augen und Ohren in den Slums ausgestreckt hatte, Katze war niemand der unvorbereitetet kam.

"Was auch immer er vor hat, es hat nichts mit mir zu tun“, murmelte Riki, nicht zulassen wollend das sein Kopf sich auf Vermutungen einlies. Für Riki – und alle anderen Mitglieder von Bison, war Kirie die Pest und eine Nervensäge. Was auch immer der Grund für Katzes Erscheinen war, ein Zusammenhang mit Kirie war auf keine Art und Weise ein guter Start.

"Wirklich? Das ist komisch wo er doch so besessen von dir erscheint."

Riki konnte das nicht leugnen.

Auch wenn Kiries Besessenheit mehr als nur das Glühen von Riki war, beschuldigte er Riki damit im Wege seines Erfolges zu stehen, Jeder der die beiden kannte wusste dies auch. Wenn Kirie wegen etwas sich aufregte, dann machte er das um Aufmerksamkeit zu bekommen. Es war offensichtlich das sie nicht miteinander auskamen, wenn man bedachte wie verschieden sie waren.

Aber Kirie war nicht einfach nur ein Punk mit einer übermäßigen Selbstwertgefühl. Wenn es so wäre, dann hätte sich das Problem ohne Komplikationen erledigt. Kirie hatte Ideen und Ambitionen und den Stolz darauf. Lady Luck hatte ihn angelächelt und nun kannte seine Arroganz keine Grenzen mehr. Anfangs war er nur ein Arschloch gewesen, und nun war er noch schlimmer.

Riki hatte nicht die Absicht sich jemals mit Kirie anzufreunden. Er würde auch nicht darauf reagieren, wie Kirie versuchte die Flammen ihrer Rivalität anzufachen. Riki war es egal wie oft er in sein Gesicht trat und spottete. Du gehörst nicht hierher.

Aber jetzt kam Kirie in einer Form auf ihn zu, die wirklichen Schaden anrichten konnte, und das war eine ganz andere Sache. Riki wollte Kirie eine Lektion erteilen, so sehr das dieser nie wieder sein Gesicht zeigen würde.

„Er hat am Rosas Market herumgeschnüffelt und Fragen über dich gestellt.“

Riki hatte nicht bemerkt, dass Kiries Einmischung schon so weit gegangen war. Offenbar war es nicht genug mit seinem Flugauto durch die Slums zu fahren und große Ansprüche zu stellen; Kirie hatte angefangen, in Rikis Geschäften zu stochern, wahrscheinlich nach etwas Dreck suchend.

Es schien eine Ewigkeit her zu sein das Riki als Kurier gearbeitet hatte, aber aus irgendeinem Grund breiteten Robby und Kirie es weiter aus. Trotzdem beunruhigte es Riki nicht wirklich, da er nicht glaubte, dass es einen großen Unterschied machte.

Alles wirkte komisch. Riki verstand die Art von Robby, der Mann war ein natürlicher Feind. Mit Robby teilte er eine Vergangenheit, und auch wenn diese Verbindung nicht so stark war wie die zu Guy, konnten die drei ihrer gemeinsamen Vergangenheit in Guardian nicht entfliehen.

Aber Kirie war anders. Kirie war ein Außenseiter, ein Fremdkörper der sich in Rikis Routine geschlichen hatte. Das Katze Kirie erwähnte bedeutete das etwas Großes im Gange war. Als er in diesem Sinne daran dachte wurde Rikis Gesichtsausdruck hart.

„Wenn sich herumspricht das ich für dich Aufträge erledigt habe dann kann das für keinen von uns beiden gut sein oder?“

„Beruhig dich. Ein bisschen graben wird nicht gleich alles ans Licht fördern.“

Er hatte Recht. Als einer von Katzes Mitarbeitern hatte Riki immer großen Wert darauf gelegt nie mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, selbst wenn er verbotene Dinge über Hinterwege geschmuggelt hatte. An erster Stelle, wenn Katze einen Job übernahm, egal wie zweideutig dieser war, zeigte er sich nie so weit in der Öffentlichkeit das Kiries Versuche irgendetwas enttarnen könnten.

Katze war ein gerissener, sehr besonnener und effizenter Mann als sein Auftreten erahnen lies. Niemand auf dem Schwarzmarkt hatte daran auch nur den geringsten zweifel. Wenn Kirie sich die Finger verbrannte wenn er weitersuchte, dann war das seine Schuld.

„Wenn das nicht das Problem ist, was willst du dann?“ fragte Riki. Er wollte eine kleine Vorwarnung wenn sich etwas zusammenbrauen sollte.

„Du weißt nicht zufällig wer hinter Kirie steckt?“

„Keine Ahnung“, erwiderte Riki sofort, und ernster als nötig. „und es könnte mir auch nicht mehr egal sein.“ Er starrte Katze an, versuchte herauszufinden, was der andere Mann wollte.

Riki wusste das Katze nicht nur wegen der Sache mit Kirie gekommen war. Katze verstand besser als jeder andere wo diese drei verschwundenen Jahre hin waren, und Riki wollte dies um alle Kosten vermeiden. Auch wenn sie die „guten Zeiten“ der letzten Jahre erlebt hatten, so wollte er Katze gerade nur am Kragen packen und alle Informationen aus ihm herausziehen, um ihn dann nie wieder zu sehen.

Konsequent hatte er das letzte Jahr Midas gemieden wenn er nicht gerade zu einer Auktion in Mistral Park gewesen war. Aber wenn er da war, dann hatte er immer die Angst Iason zu begegnen, und dies hatte nur den Drang in ihm wachsen lassen alles was mit dem Blondie zu tun hatte zu vermeiden.

Aber auch wenn er stur seinen Rücken der Sache zudrehte, hatte der Ärger ihn aus einer unerwarteten Ecke erreicht und in einer unerwarteten Form. Katzes plötzliches Auftauchen war der deutlichste Beweis dafür. Und so weit zu gehen das er ein Treffen von Angesicht zu Angesicht wollte machte es noch größer.

Riki konnte sich nicht helfen aber er nahm die kleinen Haarrisse in seiner Beziehung zu Katze wahr – es gab Risse die nicht so einfach wieder gekittet werden konnten. Auch wenn Rikis Instinkte ihn nicht vor etwas akut gefährlichem warnten, war er dennoch angespannt genug das seine Gelenke schmerzten. Katzes Spanne an Erfahrung übertraf seine bei weitem. Wenn die Zeit wirklich je kommen würde, dann könnte Katze Riki in Sekunden zerstören. Das war es was wahre Macht bedeutete.

“Ich war mir mehr Sorgen darum alle so zu lassen. Wenn Menschen anfangen ihrer Nase in Dinge zustecken die sie nichts angehen, ist es schwerer sie wieder los zu werden,“ sagte Katze.

„Du bist da anders. Du bist den ganzen Weg hierher gekommen um etwas zu sagen? Wenn das je die Runden zu Kirie macht, wird er wahnsinnig.“ Riki begleitete die Aussage mit einem Achselzucken. Auch wenn er wusste das Katze nicht unbedingt derjenige war der seine Ex-Mitarbeiter ignorierte, so war die Art wie er mit Riki sprach doch etwas anderes. Er verhielt sich, als wären die vier Jahre dazwischen nie geschehen.

„Wenn’s nach mir ginge, hätte ich lieber keinen Amateur um mich herum. Ein Kind dabei zu beobachten wir seinen Weg nach oben klettert nur um wieder zu Boden geschlagen zu werden bringt mir auch nichts, wieder die vielleicht denken kannst.“

Die hatte in Katze’s Worten traf. Die Aussage war klar. Riki fühlte wie sich seine Eingeweiden zusammen zogen. Bevor seinem Kopf in sagen konnte ruhig zu sein verließ die Frage sein Mund.

“Katze… diese Rede die du mir gehalten hast. Vor vier Jahren-“

All seine Gedanken zu Worten wurden, wurde die Frage klarer. Über den vergangenen vier Jahre, hatte er nie eine befriedigende Antwort gefunden, und nun hatte er Katze vor sich. Einen Mann dem er wissen musste als er.

Er wusste warum Katze ihn ausgewählt hatte als Kurier. Das war einfach nur eine Ausrede gewesen. Die wahre Frage war warum hatte er ihn an Iason verkauft?

Riki wusste, dass die Frage es wahrscheinlich nicht wert war gestellt zu werden. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Alte Wunden aufzureißen würde die Vergangenheit nicht verschwinden lassen – es würde nur frisches Blut fließen lassen.

Sobald sich jedoch die Worte von seinen Lippen gelöst hatten, war auch die darin enthaltene Wut an die Oberfläche gekommen. Er hatte sich selbst gesagt, dass er diesen Namen nie wieder aussprechen würde, und doch war die brodelnde Wut unkontrollierbar.

“Iason hat mal das selbe zu mir gesagt. 'Hat Katze dich nicht gewarnt zu neugierig zu sein?' Das ihr beiden euch so nahe steht hat mich doch überrascht."

“Du und Kirie”, kommentierte Katze. “Ihr befindet euch in zwei völlig unterschiedlichen Ligen, die zu völlig unterschiedlichen Zwecken aufgestellt wurden. Das wurde bereits vor vier Jahren beschlossen.”

“Was zur Hölle bedeutet das?” knurrt Riki tief in seiner Kehle, aber die Stimme ins einem Kopf schrie einfach nur laut. Er kniff die Augen zusammen als er darauf wartete, das Katze etwas sagte. Sein Herz hämmerte erwartungsvoll.

“Du musst wissen, das Tanagura ein öffentliches Gesicht hat und dann gibt es da noch die private Seite, richtig?” fragte Katze.

Ja nichts Neues für mich. Aber bevor Riki etwas sagen konnte fuhr Katze fort.

“Und somit muss es auch jemanden geben der die Fäden in dieser privaten Seite zieht, richtig?”

Riki biss sich auf die Unterlippe. Katze war dabei ihm etwas zu erzählen über das man nicht wirklich sprechen sollte. Er zweifelte nicht daran das er gerade dabei war sein eigenes Grab zu schaufeln, aber Riki konnte es nicht über sich bringen, Katze rauszuwerfen. Selbst wenn er es später bereuen würde, er musste die Wahrheit erfahren.

Aber- warum jetzt? Es war ein Jahr her das er in die Slums zurückgekehrt war. Was hatte nach all der Zeit Katze dazu ermutigt ihm gerade jetzt nach dieser Zeit die Wahrheit zu sagen? Und warum nutzte er dazu Kirie? Es brachte in ihm nur weitere Fragen auf. Wo auch immer dies hinführte, Riki fühlte das es keinen Weg gab dieses ungeachtet zu lassen. Er wusste auch das Katze es nicht einfach aufgeben würde; Riki konnte spüren das er etwas sagen wollte.

“Vor vier Jahren hat Iason mich über die Gauche Auktion kontaktiert und nach einem abwegig-aussehenden Mongrel gefragt. Schwarze Haare und schwarze Augen, ein starker Junge mit einer großen Persönlichkeit. Ich wusste das er Riki von Bison meinte.

Ich war der Mittelsmann auf dem Schwarzmarkt und du warst der Slummongrel aus den den Slums. Wir waren einfach nur die richtigen Männer zur richtigen Zeit.”

Riki stutzte. “Also warst du es der die Falle aufbaute.”

“Iason war es der mir auftrugt das ich dich nutzen sollte und sehen sollte was passiert. Ich hatte einfach nur nicht nein gesagt. Aber gleich was ich nun sage in diesem Moment, es wird alles für dich scheinen als wäre ich der Auftraggeber gewesen.”

“Warum hast du es durchgezogen? Hattest du Angst vor ihm?”

“Zur Hölle ja, ich war verängstigt”, sagte Katze ohne nachzudenken. “Jedes Mal wenn diese kalten Augen mich fixierten – ich kriege selbst jetzt Gänsehaut wenn ich daran denke.”

Und mit diesen Worten wusste Riki das Katze die Wahrheit sagte. Er hatte diesen kalten Blick zu oft selbst gespürt. Jahrelang hatte er unter der Erniedrigung und Qual dieser Augen gelitten, sich ihnen ergebend wie ein Lamm.

In sehr kurzer Zeit hatte diese Erniedrigung sich in unfassbare Angst verwandelt. Einen Schlag ins Gesicht zu kriegen wäre angenehmer gewesen. Es gab kein Ende zu dem Schmerz in Iasons Griff, und Riki war sich sicher, das Iason sich bewusst war welchen Schmerz er verursachen konnte. Als Riki sich nun an diese Dinge in diesem Licht zurückerinnerte, konnte er fast die damaligen Gefühle erneut spüren. Unbewusst schüttelte er den Kopf und schnappte nach Luft.

“Aber es gab eine Bedingung für mich dich anzustellen. Er mochte deinen Stolz aber er wollte keinen einfachgestrickten Slummongrel. Genausowenig wie ich. Also sollte ich dir eine Aufgabe geben die du in eigentlich unlösbarer Zeit beenden solltest, und das war es was es beendete.”

“Unser erstes Treffen.”

“Genau.”

Riki wollte daran glauben das alles mit der Karte begonnen hatte die Zach ihm gegeben hatte – aber das war nur ein Dominostein in einer großen Reihe. Iason hatte dieses Spiel gespielt seit sie sich das erste Mal begegnet waren. Auf die gleiche Art wie Riki nicht in der Lage war die Erniedrigungen zu vergessen, war Iason, willentlich, nicht in der Lage gewesen zu vergessen. Die schmerzhafte Wahrheit der Situation lies Rikis Körper schmerzen.

“Für dein eigenes Schicksal hatte ich gehofft du wärst nur ein weitere dickschädeliger Slummongrel. Aber du hattest die aufsteigenden Qualitäten die gebraucht waren um dich aus dem Höllenloch zu befreien.”

Riki knurrte innerlich. Zu hören das Katze sich wünschte er wäre dumm war nicht das Kompliment was er hatte hören wollen. Aber Riki fühlte sich auch nicht sonderlich schlau nachdem er den Köder gefressen hatte. Katzes Worte hatten den Effekt eines doppelschneidigen Schwertes, und die Worte “aufsteigende Qualitäten” trafen ihn besonders.

“Oder vielleicht sollte ich eher sagen du hattest die Grundlage von Aufstiegschancen, Riki. Du hast Stolz und Ambition und du warst bereit Blut und Schweiß zu geben zum Nutzen der Sache. Iason war sehr zufrieden mit den Resultaten. Er kannte eine gute Sache wenn er sie sah.

Iasons Instinkte mussten dann falsch sein; er sollte vielleicht weiterhin im Schwarzmarkt angeln gehen. Es wäre eine bessere Idee gewesen als zu versuchen ein Slummongrel in ein Pet zu verwandeln.

Katze sah Riki mit einem bedeutungsvollen Blick an, nicht der erste sein wollend der die Informationen preisgab. “Das alles führt zu einer Frage die ich gerne beantwortet hätte, Riki: Was ist es zwischen dir und Iason?”

Riki konnte die Worte nicht finden, selbst der scharfe Blick von Katzes Augen der die sonst so warme Stimme begleitete. Als Riki nicht antworten wollte, zuckte Katze mit den Schultern und fuhr fort.

“Die erste Anweisung die ich von Iason erhielt war ich solle die Augen nach einer Aurora-Münze in den Slums offen halten. Ich fragte mich schon warum er erwartete das ich eine sehen würde, immerhin waren Aurora-Münzen die Währung der Pets in Eos. Wenn es nicht Iason gewesen wäre der diese Anfrage gestellt hatte, dann hätte ich vermutlich nur darüber gelacht.”

Riki erinnerte sich an die Aurora-Münze. Das Symbol seines Falls und der Ruin seines Stolzes. Als er sie genommen hatte, hatte Riki nicht gewusst das er sich bald als verlorenes Kind auf hoher See wiederfinden würde.

“Aber ich habe geschaut und gewartet, und die Münze ist nie aufgetaucht.”

Natürlich war sie das nicht. Riki hatte sich nicht getraut sie einzutauschen oder zu erfahren was sie war. Unfähig das Ding wegzuwerfen hatte er es mit sich getragen als eine Art Talisman – einer Warnung an sich selbst. Er hatte keine Idee gehabt was es war bis Alec es ihm erklärt hatte und ihm sagte das es sich um “Pet-Währung” handelte. Diese Erkenntnis hatte ihn wütend gemacht.

“Vielleicht hatte Iason sich getäuscht als die Münze nie auftauchte. Aber am Ende, war es egal ob sie es tat oder nicht. Er wollte dich dennoch.”

Ohne den Grund zu wissen und ohne das Wissen was der große Plan war, hatte Katze einfach getan was man ihm gesagt hatte. Riki wusste das dies die Art war ind er Beziehung zwischen Iason und Katze und immer sein würde.

Aber warum erzählte Katze ihm das gerade jetzt? War das einfach nur der letzte Schuss? Die Frage stecke in Rikis Kehle. Es war ein Dorn in seiner Hand den er selbst nicht rausziehen konnte.

“Was hat das alles mit Kirie zu tun?” fragte Riki endlich. “Was auch immer du suchst wird die Sache nicht ändern. Neugierde tötet die Katze, erinnerst du dich?” Die leere Arroganz eines unwissenden Straßenjungen und sein Drang danach seine Neugier zu befriedigen hatte ihn viel gekostet. Er hatte diese Schuld damit abbezahlt drei Jahre lang Iasons Pet zu sein.

Riki hatte keinen Drang dazu in diesen speziellen Teil seiner Vergangenheit zurückzukehren. Er war durch damit, ein für alle Mal. “Ich habe für meinen Stolz durch meine Nase und andere Körperöffnungen bezahlt. Es gibt nichts auf der Welt was mich dazu bringt das alles nochmals für einen Fremden durchzustehen. Schon gar nicht für Kirie.” Mit diesen Worten machte Riki klar was Kirie für ihn war.

“Verstehst du nicht wie ich mich fühlte?” fuhr Riki fort, seine Stimme anhebend. Er fuhr fort in einem Atemzug, Katze nicht die Chance gebend zu unterbrechen. “Du stößt deinen Arm an und weißt nicht was wirklich schmerzt, also brichst du dir den Arm nur um sicher zu gehen. Das ist es wie es für mich damals war. Versuchst du mir zu erzählen das es auch so für dich war?

Riki konnte nicht vorgeben das diese drei Jahre nie passiert wären. Aber auch wenn er sie nicht komplett abstreifen konnte, so konnte er doch wenigstens weitermachen. Es interessierte ihn nicht ob die Leute ihn für dumm hielten, solange seine Vergangenheit in die Ketten dieser drei, schamhaften Jahre lag. Er wollte nicht das sein Leben endete. Auch wenn diese Gedanken sich hin und wieder bei ihm einschlichen, so fühlte er sich doch mehr an sein Leben gebunden.Er konnte es nicht weg werfen oder aufgeben. Das war es was leben bedeutete.

“Das ist wohl eine komische Frage. Was hast du über mich gehört?” fragte Katze.

“Nichts. Es ist nur so das jeder sehen kann das du das große Los im Leben gezogen hast.”

Unerwartet zog Katze eine Grimasse. Riki erkannte plötzlich, dass er auf eine Mine getreten war.

“Du denkst also ich hätte das große Los gezogen?” fragte Katze leise in einer heiseren, traurigen Stimme. “Vielleicht ist das sogar wahr, aber es fühlt sich nicht so an.” Er atmete tief ein.

“Aus dem Grunde nicht weil ich mal das Furniture eines Blondy war.”

“Du warst was?”

Es dauerte einige lange Momente bis Riki aus dem was er gerade gehört hatte einen Sinn machen konnte. Und selbst als es einen Sinn machte hatte der betäubende Effekt des Schocks seine Gedanken noch im Griff.

Katze war ein Slummongrel wie Riki es war... aber er war einst das Furniture eines Blondys gewesen? Was zum Teufel? Wie war das überhaupt möglich? Wie hing das mit der Beziehung von Iason und Katze zusammen? Riki konnte es sich nicht vorstellen. Er wusste nichtmal was für einen angemessenen Gesichtsausdruck er zeigen sollte.

Furniture.

In jedem Raum des Zentralen Turmes in Eos wo die Elite von Tanagura lebte wohnte ein Jugendlicher der Furniture genannt wurde. “Leben” war vielleicht nicht das passende Wort. Mit kurzgeschnittenem Haar, und Uniformen die die schlanke Figur betonten waren sie eher ein organisches Luxusteil welches nach der Ausstattung des Wohnraumes geschaffen war.

Natürlich waren sie nicht zum Vergnügen dort. Sie waren aufgrund ihres Aussehens ausgewählt wordenw elches sich im Dekor der Einrichtung spiegelte, und die Intelligenz die sie brauchten um die letzten technischen Entwicklungen bedienen zu können. Das Privatleben der Elite in Eos war ihre Aufgabe sicherzustellen das dieses ohne Komplikationen ablief. Und im Zuge dessen kümmerten sie sich auch um die Pets. Um sicherzugehen das es keine Probleme gab beim Kontakt zwischen Pet und Furniture wurde Furniture kastriert.

Als Riki herausgefunden hatte wie weit die Elite bereit war zu gehen – abgesehen von Androiden und der Kastratiin von Menschen um sie als menschliche Einrichtungen zu verwenden – nur um in Ruhe und Komfort zu leben, machte ihn das krank. Aber damals hatte er nicht viel Symphatie übrig.

Riki wusste nur das Katze die Ausführende Hand war die den Schwarzmarkt führte. Als sie sich getroffen hatten war Katze bereits der kaltherzige Meritocrat der seinen Körper von jedem menschlichen Ausdruck gereinigt hatte. Riki hatte sich schon bei einigen Momenten gefragt ob Katze wirklich ein Mensch war oder nicht doch ein Android. Anscheinend war er nicht alzuweit davon entfernt gewesen.

Aber er konnte sich Katze noch immer nicht als Teil von Eos Furniture vorstellen. Auch wenn das noch nicht alles war. Wie als wolle er Riki noch mehr verwirren, ließ Katze eine weitere Bombe platzen.

“Wusstest du nicht das alle Furniture in Eos Slummongrel sind Riki?”

Mit dieser kleinen Information wich alles Blut aus Rikis Gesicht.

Nett dich kennen zu lernen. Mein Name ist Daryl.

Rikis Gedanken flogen zurück auf das delikate Gesicht des Jungen von unbekanntem Alter. Das Furniture welches in Iasons Wohnung sich befunden hatte.

Mein Job ist es mich um euch zu kümmern, Master Riki. Wenn es etwas gibt das ihr wollt so sagt es mir bitte.

Damals hatte er es nicht bemerkt. Daryls Reden und Verhalten war unendlich irritierend gewesen. Er hatte sich nicht darum gekümmert das es die Aufgabe des Furniture war sich in jeden Aspekt seines Lebens einzufügen.

In den Slums, als Riki mit Guy zusammen gewesen war, hatte er tun können was immer er wollte. Die Anwesenheit Guys war Balsam auf seiner Seele gewesen. Er hatte sie nie als störend empfunden.

Daryl war anders. Zu wissen, dass Daryl immer direkt hinter ihm war sorgte dafür das Riki nervös wurde. Egal wie er den Jungen auch anschrie oder beschimpfte, Daryl war immernoch da.

“Ich mache mein eigenes Ding er auf meine eigene Weise.”

“Nerv mich nicht, Mann.”

“Lass mich in Ruhe.”

Aber egal wie oft er Daryl hinwies, egal wie oft er tobte und tobte, es war immer wieder dieselbe Routine.

“Das kannst du nicht. In Eos ist nur das Wort deines Meisters gültig. Meine Pflicht ist es, auf dich aufzupassen und mich um deine Gesundheit zu kümmern – es ist das, was dein Meister bestimmt hat.”

Daryl war sogar ins Badezimmer gestürmt und hatte versucht, eden Winkel von Rikis Körper sauber zu polieren. Dieser Daryl war eine Mühe gewesen. Sogar das Zimmer zu verwüsten hatte Daryl nicht dazu gebracht aufzuhören. Und egal was Daryl tat, es machte Riki nur noch wütender. Manchmal, aus dem einen doer andern Grund, sagte Daryl genau das Falsche, oder sah Riki genau dann falsch an, was Riki in einen Anfall von Ekel versetzte.

“Wann wurden Slum-Mischlinge zur aussterbenden Rasse= Hör auf um mich herumzuschleichen. Du gehst mir tierisch auf den Nerv!”

Alles was Daryl tat versetzte Riki in Rage.

Aber dieser Daryl – alle Eos-Furniture... waren Slum-Mischlinge?

Katze musste lügen. Es war nur ein Witz, ein weiterer Betrug. Von diesem zweiten Schock getroffen konnte Riki Katze nur stumm anstarren.

“Guarian ist unter Tanaguras Hand”, erklärte Katze langsam um Rikis Zweifel auzuräumen. “Ein Kind mit einem guten Gesicht und einem guten Kopf, unschuldig gegenüber der Welt ist dazu bestimmt, als maßgeschneidertes Furniture in Eos installiert zu werden.”

Das etwas so empörendes sein konnte... brachte Riki dazu schreien zu wollen. Aber sein zitternder, trockener Hals, sein rasender Puls und sein Gehirn, welches sich wie eine Schachtel mit rostigem Deckel verschloss, machten den Schmerz unerträglich. Was Katze ihm erzählte war mehr als unmöglich, mehr als unglaublich.

Vielleicht... wollte er einfach nicht glauben.

“Warum denkst du ist es allein in Ceres möglich natürliche Geburten zu haben? Hast du jemals darüber nachgedacht?”

Riki schüttelte den Kopf. Er hatte es nie getan. Es war ihm einfach egal gewesen. Guardian war für ihn kein Paradies gewesen.

“Glaubst du wirklich das es ein Menschenrecht sein soll, es so zu tun wie Gott es beabsichtigt hat?”

Riki hatte auch nicht viel darüber nachgedacht obwohl er nicht sagen konnte das er es wirklich glaubte. Aber es konnte es auch nicht abstreiten. Der Glaube war zu tief in seinen Knochen verankert. So hatte Ceres ihn gemacht.

“Ohne genetisches Basteln würden Männer und Frauen in nahezu gleichen Anteilen geboren. Der einzige Grund, warum weniger Frauen geborgen werden ist, dass jemand bereits die grundlegenden biologischen Faktoren verbessert hat. Diese geschieht seit Generationen.”

Riki schluckte schwer. Er starrte Katze an.

“Tanagura übt Bevölkerungskontrolle aus, indem sie Slum-Mischlinge verfügbar machen fühlen sich die Bürger von Midas besser als der Rest von uns. Wir sind eine Lektion darüber, was mit Abschaum passiert, der sich nicht so verbeugt und kriecht, wie sie es sollten. Wenn jeder ein süßes Leben führen würde, würde alles aus dem gleichgewicht geraten, sie können nicht mit uns leben, aber sie können uns auch nicht alle umbringen, oder die Waage kippt zu weit in eine Richtung. Also haben sie das Spiel entwickelt. Egal in welche Richtung der Ball rollt, er landet immer in der Gosse.”

In den Slums landet der Ball, egal in welche Richtung er rollt immer in der Gosse. Das eisige Echo dieser Worte genügte um Riki zittern zu lassen.

Ein schiefes Grinsen zeichnete sich in einer Seite von Katzes Gesicht ab. “Als ich herausfand, das ich in Eos als Furniture ausgewählt wurde”, murmelte er, “war ich so aufgeregt. Wenn ich das Gesicht und den Verstand dazu hatte, dann müsste ich anders sein als die anderen. Ich wollte raus aus Guardian, etwas besseres. Aber am Ende ist Müll immernoch Müll – und ich war nur ein weiteres ahnungsloses Kind.”

Katzes Worte hingen wie dicker Nebel in der Luft. Riki wusste genau, wovon er sprach.

“In meiner ersten Nacht in Tanagura wurden wir in ein medizinisches Zentrum gebracht und erfuhren schließlich, was es mit Furniture auf sich hatte. Es war ein Schock. Ich hab alles verdrängt.”

in Rikis Gedanken verschmolzen Katzes raffinierte, androidartigen Gesichtszüge mit denen von Daryl. Riki hatte keine Ahnung wie alt Daryl wirklich war, und er hatte sich auch nie die Mühe gegeben es herauszufinden. Daryl folgte jedem Befehl von Iason und das machte ihn zu Rikis Feind. Riki konnte mit keinem seiner Peiniger sympathisieren und er wollte kein Mitgefühl zurück. Das würde dazu führen das seine Schwächen aufgedeckt werden.

Also hatte Riki eine sture Fassage aufgebaut, seine Ohren bedeckt und jede Hand weggestoßen die nach ihm griff. Er musste auf eigenen Beinen stehen. Es gab keinen Kompromiss mit dem Stolz der ihn zu dem machte, der er war. Es war keine Übertreibung zu sagen, dass Rikis Identität als Slum-Mischling ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigung seines Selbstbewusstseins war.

“Wir kümmern uns um deinen Stolz”, flüsterte Iason spättisch in sein Ohr. “Er wird auf den Müll wandern, wo er hingehört.”

Katzes Stimme riss ihn aus seinen Träumerein.

“Auf jeden Fall”, fuhr Katze fort, “dachte ich, es wäre besser als mein elendiges Leben in den Slums zu beenden. Wir wurden ausgewählt und konnten es nicht wirklich ablehnen. Wenn wir eine Wahl gehabt hätten hätte keiner von uns es abgelehnt.”

Wenn ich die Dinge so positiv beurteilt hätte, hätte ich vielleicht ein gutes Leben in Eos führen können, konnte Riki die Gedanken nicht verhindern. Er leckte sich unbeholfen die rissigen Lippen. Aber die Realität, in Eos das “gute Leben” zu führen, war viel klarer und rauer. Darauf konnte er nicht zurückkommen.

“Man macht keine Pause ohne etwas aufzugeben. Also habe ich mich um Pets gekümmert. Furnitures sind austauschbar ä sie tun was ihnen gesagt wurde um zu überleben. Sie schalten ihre Emotionen aus und handeln, auch wenn sie es tun müssen jemanden zu bestrafen aus dem Ort von dem sie selbst kommen. Du warst ein Tier welches sich benahm wie der Blondie es wollte. Du warst kein Mann mehr aber solange du nicht versucht hast mehr zu sein, als das für das du bestimmt warst, konntest du zufrieden sein.

Riki ballte die Hände zu Fäusten. Katzes Worte setzten die Bedeutung der Furnitures von Blondys in ein völlig anderes Licht. In Eos ist das einzige Gesetzt das Wort ihres Meisters.

Daryl kümmerte sich um Riki, weil Iason es befohlen hatte. “Hör auf damit!” Riki könnte schreien, nach ihm schlagen, aber ohne Erfolg. Bis Iason den gegenteiligen Befehl erteilte, hielt Daryl stoisch daran fest – er teilte seine Knie, vergrub sein Gesicht zwischen seinen Schenken und machte Riki hart, wenn er sich weigerte sich einen runterzuholen.

“Master Riki du weißt noch immer nicht wie furchterregend er sein kann.”

Riki wusste nur zu gut, wie rücksichtslos, stolz und kalt der mächtige Iason sein konnte. Aber für Riki war das nicht das schlimmste. Er reservierte seine wahre Abscheu für Daryl, das Möbel, das ihn allein aufgrund Iasons Worte hartnäckig verfolgte und keinen Widerstand gegen die Befehle des Blondy zeigte. Es war Daryls Existenz die er nicht akzeptieren konnte.

Meister Riki.

Die Art und Weise wie Daryl ihn ansprach machte in stolz. Er fühlte das die ehrwürdige Anrede seine Mischlingswurzeln verleumdete.

Obwohl Pet und Furniture im selben Raum leben konnten, waren ihre Werte völlig unterschiedlich. Riki hatte sie als zwei verschiedene Arten betrachtet.

Er hatte fälschlicherweise angenommen, dass Furniture in speziellen Einrichtungen gezüchtet und ausgebildet worden waren, wie es die Pets waren, da die Art und Weise wie er ihn anmachte, besser war als Guys. Riki war nie von jemand anderem als Guy oral befriedigt worden und die Neuheit von Daryls Technik erregte ganz einzigartige Empfindungen. Trotz des körperlichen Vergnügens hatte Riki es von dem Eunuchen einen geblasen zu kriegen. Selbst wenn er sich sanftmütig Iason gegenüber geben musste um seine Unterwerfung zu demonstieren, die Zähne zusammenbeisend für Iason wichsen musste, war es immernoch besser als Daryls demütigende orale Befriedigung zu erleben.

Aber selbst als Riki lernte seine Beine vor Iason zu spreizen, befahl der Blondy Daryl nicht aufzuhören. Sich aufzugeben war nicht genug. Es war sexuelles Training im Namen von “Disziplin”. Nackt in Iasons Schoß gestreckt, die Arme des Mannes um Rikis Oberkörper geschlungen, dioe Knie weit gespreizt, Hände und Füße gefesselt winkte Iason nach Darlyl und dieser begann an Riki zu saugen, bis sein Arsch pochte und seine Eier zitterten.

Daryl quälte die tropfende Spitze von Rikis Schwanz mit den Fingerspitzen und schlug mit der Spitze seiner Zunge leicht darauf. Das allein brachte Riki zum Höhepunkt und lies ihn schaudern. Daryl saugte an Riki bis er trocken war, schluckte jeden Tropfen aus ihm heraus.

“Ich hab nichts mehr!” würde Riki weinen, seine Stimme zittern. Und Daryl würde ihn weiter streicheln und lecken.

“Dein Körper ist viel ehrlicher als dein Mund.” Iason lachte kalt.

Aber der Schmerz und die Verlegenheit hörten damit nicht auf. Bevor er mit seinem Finger in Riki eindrang hatte Iason Daryl befohlen ihn mit seiner Zunge zu lösen. Iason hatte aus Vergnügen zugehsen.Daryl widmete sich der jeder fleischigen Falte und klopfte auf die unerschöpflichen Reservoirs von Vergnügen und Ekel, bis Rikis tiefere Regionen vor Aufregung sich erhoben.

Diese Routine dauerte sechs Monate. Und dann begann Iason damit ihn zu ficken, und Daryl wurde nichtmehr ins Schlafzimmer gerufen. Obwohl die Umarmung durch Iason und das unbarmherzige Eindringen eine Art Schmerz verursachten, von dem er befürchtete, dass er seinen Körper zerreißen könnte, war es noch immer besser als ich Daryl und dessen Mund auszusetzen.

Daryl räumte danach immernoch auf. Als Riki von Iason genommen worden war und zu einem gelähmten Brei reduziert worden war – er kümmerte sich mit Salben um dessen blutenden Rücken, der sich durch Überanspruchung entzündet hatte – Daryl hatte den bettlägerigen Riki behandelt und jeden Missbrauch geduldet den Riki ihm entgegenwarf.

Riki hatte keine Ahnung, wie Daryl sich bei all dem fühlte und er wollte es auch nicht wissen. Der normale Daryl war offensichtlich schüchtern, wenn auch nicht sexuell. Es war seltsam das Riki, als er nackt und ausgesetzt gewesen war bis sein Körper zitterte in Daryl nie etwas sah was sich sexuellem Verlangen näherte.

Trotzdem betrachtete Riki Daryl nicht als Einzelteil. Wenn Furniture Wegwerfprodukte waren, wurdne Pets gezüchtet und aufgezogen, da die sexsüchtigen Spielsachen der Elite kaum anders beschrieben werden konnten. Daryl zu verachten war nichts anderes als sich selbst zu verachten.

Nachdem Riki von Iason flachgelegt worden war, verlor Daryl nie die Kontrolle, egal wie missbräuchlich Riki wurde. Nach vielen langen Monaten wurde Riki klar, dass es Daryls Art war, seinen Stolz zu zeigen. Es bedurfte unermüdlicher Kraft, einen Menschen ehrlich für das zu akzeptieren, was er war – egal wie gewalttätig und aggresiv. Die Erkenntnis kam langsam zu Riki, aber sie kam. Und obwohl er Daryl als Furniture nie mochte, war es doch besser, als wie er sich gegenüber der anderen Pets von Eos fühlte.

Am Ende bewahrte es Riki vor der Langeweile indem er Daryl dabei beobachtete wie dieser in seiner geübten Art und Weise herumrannte und sich um Sachen kümmerte - Rikis Benehmen war wie die Ruhe vor einem Sturm.

“So wie alles, was sie sagen und tunm die Ehre ihres Herren wiederspiegelt”, würde Daryl sagen, “spiegelt ihre Gesundheit meine Pflichten und Verantwortlichkeiten wieder,. Ich lebem um sicherzustellen, dass sie sich hier wie zu Hause fühlen.” Ein schlecht verwaltetes Pet ist die Schande seines Besitzers und die Verantwortung des Furnitures. Das war allgemein bekannt in Eos.

“Sicher”, schnappte Riki und seine Stimme wurde wütend. “Du fütterst das Pet, du wechselst die Windeln des Pet, du räumst auf nachdem der Meister fertig ist das Pet zu ficken. Ich würde nicht denken, dass ich ein freier Mann bin!”

Aber am Ende sagte Ioason, egal in welche Schwierigkeiten Riki mit anderen Pets geriet, nur eines im Vorbeigehen: “Der Salon ist der einzige Ort, an dem Pets tun können, was sie wollen. Zum größten Teil wird ignoriert was dort vor sich geht. Aber verstehe Riki: wenn es brennt, egal ob du angefangen hast oder nicht, wenn die Nachricht rauskommt bist du derjenige den sie beschuldigen. Gib ihnen nicht diese Gelegenheit.”

Aber dann war die Sache mit Mimea aufgeflogen.

Für Riki und Iason war der Skandal, der Eos erschütterte und drohte Iason von seinem Platz zu stoßen, der Wendepunkt von allem. Riki war derjenige, dessen Körper gezwungen war, die wahre Bedeutung der Worte “eine Lektion die sie nie vergessen werden”, zu lernen, und nach diesem Tag verhärtete sich Iasons Haltung. Wenn Riki zu Hause nicht gehorchte, missbrauchte Iason ihn, bis er nicht mehr stehen konnte. Und wenn Riki gehorsam zu Iasons Füßen kam, verspottete dieser ihn und fragte welche Pläne er plante. Bei solchen Gelegenheiten knurrte Riki, bis er heiser wurde.

Der Körper den Iason gnadenlos bestrafte konnte sich nicht einmal mehr an Daryls Aufmerksamkeit erinnern. Und was war aus Daryl geworden? Riki wusste es nicht. Die beiden hatten sich zu plötzlich getrennt.

Eines Tages hatten sich die verschlossenen Türen in der Hauptlobby plötzlich vor seinen Augen geöffnet. Für einen Moment war die Welt vor ihm ein weißes Licht. Riki streckte die Hand wie im Traum aus der Tür. Halb geschockt trat Riki vor... und außerhalb von Eos.

“Halt genau dort an!” riefen die Sicherheitswachen.

Riki sprintete ohne nachzudenken los. Aber seine Flucht wurde abgebrochen, er wurde verhaftet und eingesperrt. Für die Flucht vor Eos war Riki zuversichtlich dass er für immer weggesperrt werden würde.

Wie zu erwarten war schwieg Iason. Aber anstatt Riki ins Recyling- und Entsorgungszentrum zu schicken, brachte Iason ihn in die Slums zurück. Es war ein Schock, der größer war als die Türen von Eos die sich vor ihm öffneten. Sein Petring wurde entfernt und nichts anderes hielt ihn zurück. Wilde Ekstase schüttelte seinen Körper. Er rannte so schnell er konnte davon, bevor Iason seine Meinung ändern konnte.

Riki vermutete das Daryl sich in jenen Tagen nur um ein anderes Pet von Iason kümmerte. Ob Riki da war oder nicht, Eos änderte sich nicht. Zumindest glaubte Riki das.

Aber zu wissen, dass Daryl aus den selben Slums wie er gekommen war, veränderte seine drei Jahre in Eos. Warum zur Hölle? Was zum Teufel? Er hatte es nicht wissen wollen, aber jetzt tat er es. Plötzlich hasste er Katze, weil er die Rehe Wahrheit wie einen Speer in ihn hineingetrieben hatte, besonders jetzt wo er nichtmehr mit Daryl zusammen war.

“Als ich Furniture war”, erklärte Katze, “hate ich keine verwendung für Beleidigt sein oder Bissig. Aber es war etwas für mich dabei. Fünf Jahre lang schaute ich auf Midas herunter. Und es fühlte sich gut an. Es awr so, als ob es nichts auf der Welt gab, vor dem ich Angst hatte.”

Blondy Furniture. Sein Meister war höchstwahrscheinlich Iason

“- was wahrscheinlich der Grund warum warum ich diesen Deal mit dem Teufel gemacht hatte. Sehen sie nichts Böses, hören sie nichts Böses, sprechen sie nichts Böses. Das ist die eiserne Regel der Furniture. Verschlinge die verbotene Frucht der Neugier und du wirst den Geschmack nie wieder los werden.”

Rikis Schädel zog sich wie ein Schraubstock um sein Gehirn zusammen. In Katzes Worte lag ein schwerwiegendes Gewicht. Seine Augen für die Wahrheit zu öffnen war schmerzhaft, aber er konnte seine Augen nicht von dieser Realtiät abwenden.

Für Riki waren diese drei Jahre nichts anderes als erstickende Demütigung. Während Katze seine Enthüllungen fortsetzte, bemühte Riki sich, ihn zu verstehen. Katzes Worte waren wie eine eiternde Infektion.

“Ich wusste, dass Guardian ein Spielzeug in den Händen von Tanagura ist”, fuhr Katze gnadenlos fort. “aber ich bin neugierig. Mit dem Terminal in meinem Zimmer habe ich ein halbes Jahr lang die Datenbanken durchsucht. Es ist gut, dass diese hochmütigen kleinen Haustiere Analphabeten sind. Ich musste mir keine sorgen machen, dass sie irgendetwas sehen. Die Sicherheit war jedoch gut.”

Das ergab einen Sinn. Die in ihren Käfigen geborenen, aufgezogenen und auslaufenden Pets lebten ihr ganzes Leben ohne Kenntnis der Außenwelt. Der Salin, in dem sich die Pets versammelten, war aus Rikis Sicht ien verdrehter Kinderspielplatz. Alles in ihrer Umgebung wurde vereinfacht, und die Sicherheit beobachtete jede ihre Bewegungen. Ohne einen Petring, der als Personalausweis diente, konnte ein Pet nicht einmal das Zimmer verlassen.

"Aber jedes System hat seine Lücken. Finde die richtigen Knöpfe, und das System kann kompromittiert werden, auch ohne die richtigen Passwörter."

"Das weiß ich", spottete Riki. Er war kein blöder Mischling. "Alec sagte, ein Computer sei schlimmer als eine Frau - wenn du einen starken Frontalangriff versuchst, wirst du geschlagen. Wenn du ein Gentleman bist und von der Seite gehst, wirst du bald genug bekommen, was du willst."

Katze erstarrte für einen Moment. Die plötzliche Stille war, wie Riki vermutete, auf die Erwähnung von Alec zurückzuführen. Die Bezugnahme auf seinen alten Partner war zufällig, aber die Reaktion von Katze war interessant.

Riki beschloss, nicht zu fragen, ob Alec immer noch einer von Katzes Kurieren war. Katze sagte auch nichts mehr zu diesem Thema und kehrte stattdessen zu seinem Geständnis zurück.

"Da der Zugriff auf die Datenbanken zeitlich begrenzt war, konnte ich nicht alles auf einmal bekommen, was ich brauchte. Aber der Nervenkitzel, die Verbindung einen Schritt vor der Sicherheit zu trennen, erregte meine fehlenden Teile. Die Antworten waren nicht auf einmal ersichtlich, aber ich konnte diesem Gefühl der Nadelstiche nicht widerstehen. Du weißt wovon ich spreche, Riki. "

Riki wusste, wovon er sprach. Dieser Nervenkitzel. Diese Erregung. Vor langer Zeit hatte er die Midas Nächte auf der Suche nach denselben Momenten der Ekstase durchstreift.

"Ein als Furniture installierter Slum-Mischling hatte die Geheimnisse von Tanagura gestohlen - und ohne dass es jemand bemerkt hätte. Ich konnte die Aufregung nicht für mich behalten, also habe ich andere in das Geheimnis eingeweiht. Aber Sie können sehen, was mich das gebracht hat", sagte Katze während er mit den Fingern über die lange Narbe in seinem Gesicht strich. "Iason sagte mir mit diesem dünnen Lächeln auf den Lippen, dass ich es verdient hätte.” Und als würde er sich diese grausame, spöttische Stimme vorstellen, zitterte Katze ein wenig, als seine Augen sich verdunkelten.

"Er wusste es von Anfang an - er wartete nur auf den Tag, an dem ich ausrutschte. Es war alles Teil des Spaßes. So machen sie die Dinge dort, Riki. Ich schätze mich glücklich, dass ich mit einem aufgeschlitzten Gesicht davongekommen bin. Die Alternative war ein Leben lang als Hure auf den Märkten zu verbringen.. "

Seine Worte enthielten keine Emotionen, keine verschluckten Leidenschaften. Er sprach von seiner eigenen Vergangenheit so leidenschaftslos wie von der eines Fremden. Wie viel Bitterkeit hatte er erstickt? Die Fragen drängten sich in Rikis Hinterkopf. Am Ende senkte er nur ungeschickt die Augen.

Aber die Gedanken rasten immer noch. Was hatte Katze vor? Warum war er jetzt über die Vergangenheit hinweggekommen? Weit weg in einer anderen Welt hatte ihm jemand einmal gesagt: Eine gemeinsame Freude verdoppelt sich. Ein geteiltes Elend halbiert sich. Es schien zu unglaublich, aber war das die Motivation von Katze?

Auf keinen Fall.

Er wollte nicht fragen. Er wollte es nicht wissen. Höre nichts Böses, sieh nichts Böses, sprich nichts Böses. Aber unabhängig davon, was er wollte, wusste Riki, dass er sich mit der Wahrheit auseinandersetzen musste. Wenn er es nicht tat, hatte er das Gefühl, er würde sich niemals von dem Fluch befreien, mit dem Katze ihn gesattelt hatte.

"Ich verstehe immer noch nicht, was das mit Kirie zu tun hat", spuckte Riki langsam aus, "aber es ist mir scheißegal. Ich mische mich nicht ein, auch wenn du versuchst mir zu sagen das er sich zu tief eingemischt hat. Außerdem bist du so eng mit Iason, dass du mehr Einfluss haben musst als ich. Rette Kirie selbst. "

Es bestand kein Zweifel, dass Kirie derjenige gewesen war, der das Jeeks-Hauptquartier bombardiert hatte. Selbst wenn Riki nichts mit Kirie zu tun haben wollte, gab es aus diesem Grund immer noch viel aufzuräumen wegen Kirie. Das Letzte, was er wollte, war eine weitere Aufgabe über alles andere.

"Drei Jahre, Katze. Wenn du früher Furniture warst, hast du eine Ahnung ..." Riki unterbrach sich, als Katze ihn nur anstarrte. Riki nahm sich einen Moment Zeit und starrte dann wieder zurück.

„Wenn du nicht willst, dass Kirie den gleichen Fehler macht wie ich, Katze, dann überzeuge du. Ich möchte nichts mit Iason zu tun haben. Ich habe meine Freiheit und lasse die Vergangenheit hinter mir."

Katze stieß einen tiefen Seufzer aus. Er holte eine weitere Zigarette heraus. Wie die kollektive Stille, die keinen Platz hatte, schwankte der purpurfarbene Dunst des Rauchs verloren in der Luft, bevor er sich in nichts auflöste.

Irgendwann hatte es angefangen zu regnen und die kalte Nacht durchnässt. Riki warf sich auf sein schmales Bett und starrte auf das fleckige Dachfenster. Wo immer sich seine Augen konzentrierten, war es nicht die gegenwärtige Realität, die er betrachtete.

Tief in seinem Kopf hallten noch immer Katzes Worte. Und nicht die, die mit Kirie zu tun hatten.

"Denk dran, Riki", hatte Katze gesagt, bevor Riki gegangen war. "Nur weil Iason deinen Petring entfernt hat, heißt das nicht, dass er mit dir fertig ist. Er würde niemals so wohltätig sein."

Er hatte ohne Wirkung gesprochen, fast als würde er mit sich selbst sprechen. Seine Augen spiegelten eine Bedeutung wider, die Rikis Äußerungen anstachelte.

Was zum Teufel wollte er mir wirklich sagen?

Wieder fand sich Riki verzweifelt darin wieder es nicht wissen zu wollen. Er wollte nicht in den Kampf eines anderen hineingezogen werden. Und doch, trotz seiner Abneigung, drangen die tieferen Bedeutungen von Katzes Worten in sein Gehirn ein.

Er hat in dieser Nacht nicht gut geschlafen